Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Sonntag, 30. November 2008

Unser Annaberger Faltstern strahlt um den halben Erdball und mit dem Magdeburger um die Wette ;-)
Hallo, Ihr Lieben da draussen - wir wünschen Euch allen einen besinnlichen Advent und eine ruhige Weihnachtszeit!Vor dem Haus steht alles in voller Blüte ... und auch im Garten schweift der Blick über blühende Beete. Unter dem Sonnenschutz lassen wir uns das 1. Advents-Frühstück schmecken.
Nicht nur die Rosen blühen ...... auch der Hibiskus-Strauch (im Moment gute 2,5 m hoch) präsentiert sich mit riesigen Blüten.Riesige Schmetterlinge flattern durch unseren Garten.Und in den Hochbeeten herrscht quirliges Treiben von kleinen Faltern, etlichen Vögelchen, brütenden Tauben und unsichtbaren (raschelndem) Getier.
So erleben wir den 1. Advent in Australien. Von kalten Händen, Füßen oder Nasen keine Spur. Und damit uns vielleicht doch noch ein wenig mehr weihnachtlich wird, fahren wir jetzt ins Shopping Center, wo sich seit Wochen der Weihnachtsmann rumtreibt und die Weihnachtsstimmung einem förmlich aufgezwungen wird (nicht nur mit Dauerbeschallung weihnachtlicher Musik, sondern auch einer schön kalt eingestellten Klima-Anlage).
Diesen (gestrigen) Samstag abend hatten wir den Besuch des Rodeo Finals in den Caboolture Showgrounds freigehalten. Das Wetter war uns ziemlich egal (obwohl es sich am Ende hielt und nur ein paar Tropfen aus dunklen Wolken fielen), weil in der Anzeige stand: Indoor Arena. Nun gut - man nehme ein riesiges Dach, setze es auf Stützpfeiler, so dass die Arena und etwa die Hälfte der Tribünen überdacht ist, und schon hat man eine Indoor-Veranstaltung ... zumindest hier in Australien ;-)

Auf dem Rodeo-Programm standen unter anderem: Barrel Race (zu Pferd mit Speed um ein paar aufgestellte Tonnen), Roping (Kälbchen mit dem Lasso einfangen), Steer-Wrestling (halbwüchsige Stiere zu Boden zwingen), Bull Riding (ausgewachsene! bockende Kraftpakete) und Horse Riding (mit und ohne Sattel auf den bockenden Pferden) ... und das ganze dann in einer ziemlich weit gefächerten Altersklasse, angefangen von den Juniors, wobei die Jungs schätzungsweise nicht älter als 10 Jahre waren, bis zu den Seniors (da verkneif ich mir mal die Einschätzung des Alters *grins*).

Zuerst wurden alle Teilnehmer vorgestellt (das hier ist ne kleine Auwahl der Massen, die gerstern Abend aktiv waren) ...
... und schon die Jüngsten halfen im Hintergrund bei den Vorbereitungen mit.Das Rodeo der Junior-Cowgirls und Cowboys hatte am Vormittag stattgefunden, abends wurde die Siegerehrung vorgenommen und die Rodeo-Queen gekürt (rechts im Bild - im freundlichen Rosa *grins*).
Dann begann das eigentliche Programm mit dem Barrel Race der Damen.
Weiter ging es mit dem Roping.
Zwischendurch immer die Siegerehrungen der gerade absolvierten Wettkämpfe.
Auch die jüngsten Cowboys wagten sich beim Steer Riding auf die ebenfalls jungen Stiere - die aber nicht minder bockig und "beleidigt" waren ...
Vorbereitungen für das Bare Back Riding (sattellos auf den bockenden Pferden) ...
... und bei dem Tempo kam meine Kamera leider nicht hinterher - trotzdem interessante Effekte auf den Aufnahmen ;-)
Steer Roping - auch hier gings um Zeit: wie schnell wurde das Kälbchen vom Pferd aus mit dem Lasso eingefangen und dann so gefesselt, dass es (im wirklichen Leben) z.b. mit einem Brand versehen werden kann?
... und das Wrestling natürlich: Vom galoppierenden Pferd abspringen, den Stier überwältigen und zu Boden zwingen! Eine Herrausforderung für echte Kerle ;-)
Es war ein spannder, toller Abend - aufregend und interessant. 5 Stunden volles Programm ohne Atempause, das Wetter spielte mit und die Atmosphäre war unglaublich. Nur meine Kamera wollte phasenweise nicht so wie ich - es war einfach zu dunkel, zu schnell ... Aber für "normale" Aufnahmen ist sie einfach Spitze. Siehe nächster Eintrag.

Donnerstag, 27. November 2008

Hallo, Hansi - willkommen zu Hause. Wenn du das liest, bist du wieder heile (und vermutlich ziemlich groggy) in deinen 4 Wänden angekommen. Und das ist gut zu wissen. Danke für die SMS und hiermit sei es auch allen anderen verkündet: Hans ist gut (wenn auch mit verspätetem Abflug in Singapur) wieder in Frankfurt gelandet und befindet sich gerade mit der Bahn auf dem Reststück des Heimwegs.

Guck mal, Hans, wen ich vor die Linse bekommen habe. Erinnerst du dich an das "Hanghuhn", das wir im Parkhaus des Morayfield Shopping Centers beobachtet haben? Die Laune der Natur mit einem langen und einem kurzen Bein ;-) Ich hab das Tierchen wieder getroffen, es hatte sich vor meinen Augen mit einem Stück Pommes in Sicherheit gebracht. Und es handelt sich laut unserem Taschenbuch "Birds of Australia" um ein Purpurhuhn! Hübsch, oder?



Na dann genieß mal mit deiner Liebsten die wieder hergestellte traute Zweisamkeit. Liebe Grüße aus dem (im Moment etwas verregneten, aber mit Sicherheit wärmeren als Deutschland) Queensland!

Mittwoch, 26. November 2008

So schnell vergehen 2 Wochen! Kaum war mein Kleiner am International Airport gelandet, musste er vom Domestic Airport (weil er über Sydney nach Frankfurt fliegt) wieder abfliegen.

Die letzten Minuten rasten sozusagen - und der Himmel hatte sich solidarisch zugezogen.Ich habe den Eindruck, Hans wär gern noch länger geblieben - doch die 2 großen "L" (Lehre und Liebe) riefen ihn wieder nach Hause.Jetzt muss ne Webcam für das Kind her - so geht das nicht weiter! Ein letztes gemeinsames Foto ...
... dann marschierte Hans durch den Zoll und unsere Wege trennten sich. Hans, wir wünschen dir einen guten Flug, komm gut zu Hause an und grüße alle ganz lieb von uns. Wir haben uns riesig gefreut, dass du hier warst - und wir hoffen, dass es dir genauso super gefallen hat wie uns und dass die Zeit bis zu deiner "Rückkehr" ganz schnell vergeht. Jetzt sind erst mal die Zwischenprüfungen wichtig - und dafür drücken wir dir alle verfügbaren Daumen! *Knutschi und Knuddel* von uns allen!

Montag, 24. November 2008

Nachdem wir heute vormittag mit Batida einen herrlichen Strandspaziergang am nordöstlichen Zipfel von Bribie Island gemacht haben, ging es heute nachmittag nochmals rüber auf die Insel - zum typischen Aussi-Barbie (also zum grillen) an einen der vielen öffentlichen Grillplätze. Wir hatten uns vormittags einen Platz mit Blick aufs Festland und gen Westen = Sonnenuntergang ausgesucht.Die Grillplätze sind gasbetrieben und überaus praktisch. Man braucht im Prinzip nur sein privates Futterchen mitbringen - und ein bisschen was zum obligatorischen reinigen (sowie Alu-Folie, wenn man auf ganz Nummer sicher gehen will), und schon kann der Spaß beginnen. Pascal widmete sich dem ersten Schwung unseres Grillgutes.
Der Pier in der Nähe wurde schon in leichtes Abendrot getaucht, während der Grill sich noch aufheizte.
Susanne, Uwe und Siggi waren auch mit von der Partie, um mit uns zusammen während des Barbies einen wunderschönen Sonnenuntergang zu erleben.
Manche Möwen sahen irgendwie eigenartig aus ... ;-)
Eine wirkliche Dämmerung, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es ja hier in Australien wegen der Nähe zum Äquator nicht. Von daher geht die Sonne immer ziemlich "schnell" auf bzw. unter.
Und innerhalb von wenigen Minuten tauchte sie den Himmel in unglaubliche Farben.
Sie hatte es ganz schön eilig mit dem Untergehen.So eilig, dass Susanne mit dem Fotografieren wohl nicht schnell genug war und nach einer Leiter rief ... tja, Simon stand zufällig in der Nähe. Das kommt davon, wenn man um Hilfe schreit...
Und dann war sie weg - die Sonne.
Wir blieben noch bis zum Einbruch der "wirklichen" Dunkelheit, dann flüchteten wir vor den Mozzies mit einem letzten Blick auf die Kanalbrücke und die brennenden Wolken.
Ich glaube, da hat sich jemand verliebt - im Auto kam der Spruch: "Könnte ich eigentlich auch auf Bribie ne Bar aufmachen?" ... Klar, warum denn nicht? Andere könnens doch auch ;-) Aber nu mach erst mal Deine Lehre zu Ende, mein Junge. Wir freuen uns, dass es Dir hier so gut gefallen hat!

Sonntag, 23. November 2008

Gestern bilderlos, heute gibts dafür wieder ne Menge. Traumhaftes Wetter, nicht so heiß wie gestern, mit einer leichten angenehm kühlen Brise, lockte uns nach Brisbane. Und aus dem Zug raus fielen wir direkt in einen kleinen "Sunday Market" an der Central Station. Das erste, worüber wir stolperten, war ein Bäcker - also Cappuccino Take away - und das zweite war dieser Stand mit quietschbunten Einkaufsnetzen, die ich zuletzt in einem meiner früheren Leben (in meiner Kindheit) gesehen hatte. Wusste garnicht, dass es diese Dinger immer noch gibt!
Mit dem Cappuccino in der Hand schlenderten wir am River entlang in Richtung Botanischer Garten...
... und legten auch mal eine kleine Pause ein.
Überall blühte es, aber überall waren auch immer noch die Spuren der Unwetter der letzten Woche zu sehen.
Nicht nur das Wasser des Brisbane River hatte braune trübe Fluten (ebenso wie die vielen Bergbäche und Zuflüsse) ...
... sondern auch die teils entwurzelten, umgekippten Bäume, abgebrochene Äste etc. lagen noch überall verstreut. Dennoch sah man, dass die Aufräumarbeiten in vollem Gange waren.
Doch die Wege über den Mangroven Boardwalk waren unversehrt und frei.
Und wir haben die Vogelwelt in Ruhe beobachtet.
Am Rand des Botanischen Gartens schlenderten wir in Richtung City ...
... und genossen nicht nur völlig neue Perspektiven auf die Stadt, sondern auch die Tierwelt auf dieser Seite des Parks.
Zwischen den modernen Gebäuden präsentierten sich immer wieder alte Häuser. Eine gelunge Mischung, zumindest in den meisten Fällen.
Und je näher wir der Innenstadt kamen, um so mehr wurden wir daran erinnert, dass nächsten Sonntag der 1. Advent ist (das könnte man bei den Temperaturen doch glatt vergessen!)Leise rieselte der (Kunst-)Schnee im Schaufenster des Teddy Bären Shops (der leider geschlossen hatte).
Dafür waren aber die meisten Geschäfte in der Queen Mall offen und wir stöberten durch Brisbanes Edel-Shopping-Meile, die Brisbane Arkade.
Auch wenns nicht ganz unsere "Preisklasse" war (weder brauch ich einen Billiant-Ring für 99.000 Dollar noch kann ich ihn mir leisten - und wenn ich das Geld hätte, würde ich mir dafür garantiert keinen Ring kaufen *breitgrins*), so war es doch eine Augenweide, was wir in den Fenstern zu sehen bekamen.
Nicht nur die "Gewandung" war aller erste Sahne ...
... sondern auch die Schaufensterpuppen haben mich fast Wurzeln vor den Windows schlagen lassen.
Einfach kein Vergleich mit den ewig gleichen anonymen Figuren der "normalen" Läden. Schlicht und ergreifend eine Augenweide - fand ich.
Nach so viel Staunen hatten wir Hunger, also haben wir einen der Food Courts erobert und uns gestärkt.
Mit diesem Weihnachtsengel in den Bäumen in der Queen Mall verabschiedete sich Brisbane von Hans und wir hoffen, dass er ziemlich bald wieder hier bummeln will und kann!