Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 17. November 2009

Nach dem Bonnie letztes Wochenende Batida besucht hat, wollte Batida nun auch umgekehrt wissen, wo und wie Bonnie so lebt. Also fuhr ich gestern mit ihr zu Silke nach Glenore Grove. Und da ich überhaupt kein Fan von der Tour über die Stadtautobahn bin (schon gar nicht im morgendlichen Verkehr), habe ich meine Lieblingsstrecke durch das Hinterland im Brisbane Valley genommen. Kilcoy - Esk - Glenore Grove ...


Links und rechts lagen hinter Woodford nicht nur grüne Täler und Berghänge, sondern vor allem auch an den Straßenrändern schwarz verkohlte Wald- und Weideflächen. Die Brandgefahr ist seit Wochen durch die Trockenheit extrem hoch, der Regen, den es in unserer Küstenregion immer wieder gibt, kommt selten bis in die Berge. Und wenn wir immer wieder sehen, wie unbelehrbar und in unseren Augen idiotisch die Australier ihre brennenden Zigaretten-Kippen bei 100 kmh aus dem Autofenster schnippsen, geht uns jedes Mal die Galle hoch. Kein Wunder, dass es ständig irgendwo brennt. Gut, heute früh sah ich keine Schwelbrände, aber riechen konnte man es überall. Ich kam aber unbeschadet in Glenore Grove an - und brauchte dann erst mal Silkes Hilfe für die Orientierung.
 
Wenn dieses Örtchen was hat, dann vor allem zwei Dinge: Genug Platz und vor allem Backofen-Temperaturen ...  aber es gibt auch eine süße Kirche

Und - direkt gegen über der Dorfschule - einen kleinen Laden und eine Tankstelle, an der die Autofahrer zu dieser vormittäglichen Stunde Schlange stehen ;-)

Wie gesagt, es war ziemlich warm - schon gegen halb 11 morgens. Deshalb hat Batida auch nicht lange gezögert und ist kurzer Hand in den "Dam" auf Silkes Grundstück gesprungen. Bonnie natürlich hinterher.

Silke sagte, die Wasserqualität sei super, sie haben es testen lassen. Hm, nun ja, als Schlammpackung lass ich sowas durch gehen, als Erfrischungsbad würde ICH dann aber doch lieber den Pool nehmen.
 
Der war Batida aber mit seinem sichtbaren, aber tiefen Grund unheimlicher als die braune Brühe. Sie hat sich nicht rein getraut.

Der einzige Platz auf dem riesigen Grundstück, an dem die Hitze einigermaßen erträglich war, befand sich unter den schattigen Bäumen am Rand des Dams ... im Pavillion - mit Blick über die Plainlands.


Trinken, trinken, trinken - bei den Temperaturen. So schnell kann man das Wasser gar nicht kühlen, wie es benötigt wird ;-)


Auf der Rücktour, für die ich denselben Weg wählte, wie am Morgen, hatte sich die Szenerie in den Bergen komplett geändert. Überall schwelten Brände, der Rauch biß in der Nase und brannte in den Augen - und teilweise rechnete ich damit, umkehren zu müssen, weil die Straßen gesperrt sind.

Irgendwie nahm diese Brände aber niemand wirklich ernst. Selbst die Kühe standen auf den schwelenden Wiesen und grasten in aller Ruhe weiter. Hm ... ich machte, dass ich nach Hause kam. Nicht nur, um dem Rauch zu entkommen, sondern vor allem, weil ich einfach ein Bad brauchte.








Heute gab es dann eine Temperatur-Steigerung (nach dem wir gestern schon 35° hatten). Gegen 11 Uhr zeigte unser Thermometer im Schatten am Pool 40°C an. Ich verdrückte mich ins klimaanlagengekühlte Haus, bis die Temperaturen gegen 15 Uhr zu sinken begannen. Und Simon kam auch einigermaßen geschafft nach Hause: 42° in der Werkhalle (trotz Ventilatoren) und 47°C in dem Camper, an dem sie gerade bauen. Jetzt wird es wirklich mal Zeit für eine feuchte Abkühlung von oben! Wir tanzen dann mal den Regentanz ...