Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Mittwoch, 23. Juni 2010

Nach dem Stress der letzten Wochen wollen wir mal wieder ein wenig Ruhe in den Alltag einkehren lassen und den Genuss an der Natur wieder intensivieren. Zum Glück brauchts nur ein paar Schritte, um zum Beispiel den Schlick des Wattenmeeres zwischen den Zehen quietschen zu lassen. Das macht selbst im Winter - zumindest hier - Spaß. Das Wasser ist noch warm genug, da ist es auch wurscht, dass der Himmel heute eher wie deutscher November aussieht.
Es ist kurz vor 8 Uhr morgens, ich schnappe mir die Hunde (Cooper macht ein paar Tage Urlaub bei uns) und wir stromern Richtung Strand.
An den Bildern habe ich NICHTS bearbeitet ... irre, oder? Gruselige Farbspiele am Himmel. Würzige, steife See-Brise und Sprühregen. Was die beiden 4-Beiner allerdings nicht im Geringsten stört.
Es ist Ebbe, das Wasser zieht sich gerade zurück und wir müssen ein bisschen laufen, um bis zur Wasserkante zu kommen. Im Gegenlicht der durch die Wolken zu erahnenden Morgensonne wirken die Bilder winterlicher und kälter, als es wirklich ist.
Die beiden räumen erst mal - wie wir es von Batsi gewohnt sind - den Strand auf und sammeln Brennholz (für wen auch immer, wir haben ja keinen Holzofen).
Dann wird Fangen gespielt. Platz ist genug und wir sind die einzigen an diesem Morgen an dem langgezogenen Standabschnitt, der für Hunde (und Pferde!) freigegeben ist.
Die Wattvögel lassen sich von den tobenden und bellenden Hunden überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ibisse, Reiher und See-Adler suchen weiter ungestört nach Futter.

Im Geäst der Mangroven hängt angespültes Strandgut, fein säuberlich sortiert von den Kindern, die hier nachmittags spielen.
Als der Regen stärker wird, machen wir dann aber doch kehrt. Es wird einfach zu ungemütlich und ausserdem ruft ja auch die Arbeit.
Noch eine letzte Hetzjagd der beiden, unklar wer nun eigentlich die schnelleren Füße hat. Und ein paar Schnappschüsse der herrlich blühenden Sträucher auf dem Weg nach Hause. Winter in Beachmere eben ...