Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Freitag, 19. Dezember 2008

32°C im Schatten, ein leichter Wind, der aber nicht wirklich kühlt ... ideale Voraussetzungen, um sich mal in der Garage umzutun. Da lagern ja noch immer ca. 2 Dutzend nicht ausgepackte Kartons mit allen möglichen Inhalten, die bei DIESEN Temperaturen ganz bestimmt nicht gebraucht werden. Angetan hatte es mir allerdings Packstück Nr. 90, noch original verklebt, in der hintersten Ecke - natürlich da, wo man am schlechtesten ran kommt. Stattliches Gewicht von 10 kg (steht auf der Verpackung) und eine Größe von 180 cm. Nach einigem Hin- und Herrücken, mehreren Schweißausbrüchen und einer ordentlichen Ladung Wasser, um den Schweißverlust auszugleichen, hatte ich das Ziel meiner Begierde endlich im Esszimmer stehen. Noch immer im Karton verpackt, versteht sich.

Nächster Schritt: Schere schnappen, Klebeband cuttern, Auspacken. Inhalt: 4 Packstücke, ordentlich in Stretschfolie eingewickelt. So ordentlich, dass ich mit dem Abfall glatt die Wohnung auslegen könnte. Typisch Simon. ;-) Es gibt so Dinge, für die braucht eine Frau KEINE Gebrauchsanweisung *breitgrins*. Und so schaffte ich es tatsächlich, ohne vorhandensein selbiger das Kunstobjekt innerhalb von nur 1 Minute aufzubauen. Doch dann kam die zeitraubende Einlage: Alle Teile in die richtige Richtung biegen. Also so, dass es nett aussieht, nicht zu perfekt und auch nicht zu unordentlich. Hübsch eben. Weitere 45 Minuten später war ich dann auch endlich mit meiner Leistung zufrieden und kramte den nächsten Karton aus der Garage. Packstück Nr. 176, allerdings war das "schon" vor 3 Wochen das erste Mal geöffnet worden. Ein paar Kleinigkeiten daraus waren seit dem bereits in Gebrauch, doch nun folgte der Rest.

Also, wer es immer noch nicht erraten hat, dem sei's geflüstert: Ich
hab mich heute um unseren eingeschleppten Weihnachtsbaum gekümmert. Seines Zeichens angeblich eine Kanadische Kiefer, 180 cm groß und 10 kg schwer. Das Teil hatte Simon vor Ewigkeiten mal angeschleppt, als er kurz vor Toresschluss einen ordentlichen Weihnachtsbaum besorgen sollte, natürlich keinen mehr bekam und diesen Plastikbaum huckepack hatte. Damals war ich nicht sonderlich erbaut davon - ich liebe einfach den Duft eines echten Weihnachtsbaumes (und oft hatten wir welche, die dann nach Weihnachten im Garten weiter wachsen durften). Ein einziges deutsches Weihnachtsfest durfte die Kunstkiefer mit uns gemeinsam verbringen, danach fristete sie ein einsames Leben auf dem Dachboden (natürlich aufgebaut, kann ja sein, dass man sie mal ganz schnell braucht ... *flöt*) und stand mir immer dann im Weg, wenn ich es grad überhaupt nicht gebrauchen konnte. Meistens, wenn ich da oben Wäsche aufhängte. Leider sind echte Bäume hier weder üblich noch leicht zu bekommen und bestimmt auch nicht wirklich etwas für jeden Geldbeutel. Da wir nun schon mal diesen künstlichen Kameraden unser Eigen nannten, ist er also ebenfalls ausgewandert.

Und nun steht er - 3 Stunden später - festlich geschmückt im E
ingangsbereich und versucht sein Bestes, um bei uns trotz laufender Klimaanlage sowas wie Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Hm, na vielleicht wird es besser, wenn es dunkel wird ;-) Witzigerweise ist mir beim Schmücken doch tatsächlich ein verirrter Strohstern im Karton unter die Finger gekommen! Wenn das die Herren von der Quarantäne wüssten, wie sie geschludert haben! Wo doch groß und breit Christmas Deco auf dem Karton stand. Der Stern hat jedenfalls auch ein nettes Plätzchen auf dem Baum gefunden!


PS: Also dieser Sepia-Effekt der Kamera ... cool! Aber immer noch nicht kalt genug. ;-)


Nicht, daß hier irgend jemand denkt, ich drehe Däumchen, nur weil ich "Ferien" habe ... ;-) Der Tag ist trotzdem viel zu kurz, soviel sei mal gesagt!