Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 8. März 2011

Was einen an einem einzigen Wochenende von Brisbane nach Sydney und wieder zurueck MIT DEM AUTO treibt, kann ja verschiedene Gruende haben. Wir hatten unsere. Und neben einem natuerlich heftig langen und anstrengenden "Ritt" auch ne Menge Spass und ein paar abgeknauserte Minuten fuer Highlights abseits des Highways.

Wer von Norden aus auf dem Pacific Highway nach Sydney faehrt, hat eine idyllische Landschaft um sich. Der Highway zieht sich kilometerweit durch die Berge ... und ab und an kann man sogar einen Blick auf Buchten und Boote werfen.

In Sydney war "Madri Gras", sowas wie die Loveparade (vermute ich mal, ich habs nicht gegooglet, nur von Hans erklaert bekommen), jedenfalls war "voll" auf den Strassen noch untertrieben. Wir sammelten Hans Samstag mittag in Chatswood Park ein und machten flugs wieder kehrt, um nach Hause zu fahren. Immerhin mussten wir Sonntag abend wieder zu Hause sein. Und nein, DAS ist nicht Bribie Island ... wirklich nicht ...
Auch wenn es so aussieht, wir sind in New South Wales, schon weit weit weg von Sydney, als wir uns frischen Fisch mit Pommes, einem Glas Wein bzw. nem Bierchen in der Abendsonne als Staerkung goennten. Mit Blick auf ...
... die Berge im Hinterland der Kueste. Wir hatten Abendbrot-Rast in Pacific Palms gemacht. Traumhaft schoen ist diese Ecke! 
Uebernachtet haben wir dann wieder (wie vor 2,5 Jahren, als wir Batida aus der Quarantaene holten) in einem suessen Motel in Taree. Am naechsten Morgen fuhren wir ueber Port Marquarie, um in einem kleinen Cafe ordentlich zu fruehstuecken, bevor wir die noch vor uns liegenden 600 km nach Hause in Angriff nahmen. Wobei es dann doch etwas mehr wurde, da wir noch einen weiteren Abstecher runter vom Highway vor hatten: Den Dorrigo Nationalpark. 
Hier waren wir im Urlaub 2007 schon mit dem Camper lang gefahren - diesmal hatten wir ein "etwas" strassentauglicheres Auto zur Verfuegung ... denn die Asphaltstrasse geht im Hinterland auf den Schleichwegen schnell in eine "Gravel Road" ueber, eine unbefestigte Strasse, die mit einer 2spurigen wie oben auf dem Bild nicht mehr wirklich etwas gemeinsam hat. Mit dem Camper war das damals teilweise beaengstigend, doch dieses Mal brauchten wir uns um das Vorankommen keine Sorgen machen.
Das Hotel von Dorrigo steht im Zentrum des kleinen Bergortes, ca. 760 m ueber dem Meeresspiegel - und daher schon merklich herbstlich hier oben. Die Luft war herrlich kuehl und wuerzig.
An den Dangar-Falls wurde ein spaetes Mittagessen in Form von unterwegs gekauften Pies eingenommen. Die Wasserfaelle fuehren ausreichend viel Wasser, auch NSW hat eine Menge Regen abbekommen in den letzten Monaten. 
Dann ging es weiter in Richtung Grafton. Immer schoen durchs Hinterland ... auf Serpentinen die Berge erst hoch (mit immer tieferen Einblicken in den Regenwald) und dann fast genauso verschlungen wieder runter. 
Wir nahmen nicht die kuerzere zum Highway zurueck fuehrende Strecke in Richtung Osten nach Coffs Harbour, nein, Simon meinte, direkt nach Grafton geht vielleicht schneller. Tja ... wenn da nicht auch alles nur Gravel Road gewesen waere ;-))) Und ehe wir uns versahen, waren wir im Sherwood Forest. 
Von Robin Hood leider - oder zum Glueck? - keine Spur. Dafuer weiterhin abenteuerliche Bachueberquerungen ... 
In Grafton angekommen, steuerten wir die naechst beste Tankstelle an, nachdem auch geklaert war, ob die Tankanzeigen von Haupt- und Zusatztank richtig funktionieren ;-) Keine Bange, diesmal war alles geplant, wir waren nicht zufaellig auf einmal "alle". Neben der Tankstelle befindet sich eine kleine christliche Wohngemeinschaft - und in deren Garten war grade "Afternoon Tea" fuer die Regenbogen Lorikeet. Die Messe sangen sie extrem lautstark.
Das Wetter war auf der gesamten Fahrt nach Sydney und zurueck immer wieder unberechenbar mit viel Regen, aber bei jedem Stopp wars gerade angenehm, trocken und teils richtig schoen. Und so lohnte sich dann auch unser letzter Abstecher runter vom Highway, ca. 300 km vor Brisbane: Byron Bay.  
Nun hat also auch Hans am oestlichsten Punkt des australischen Festlandes gestanden. Das Schild ist ziemlich neu, vor 2,5 Jahren war das noch nicht dort. Aber die Baustelle, die an der Strasse hoch zum Leuchtturm liegt (dort wird der Fussweg erneuert - oder sollte man eher sagen, der schwebende Fussweg, der am Berg gebaut wird, damit die Fussgaenger auf der schmalen Strasse nicht den Autos in die Quere kommen?), DIE hatten wir schon im Maerz 2007 mit dem Camper zu passieren. Wahnsinnige Geschwindigkeit, kann man da nur sagen. Immerhin war sie nicht mehr ganz so lang ...

Sonntag abend gegen 10 waren wir endlich wieder zu Hause. Und SOWAS von kaputt. Aber schoen war es trotzdem. Das sind wohl so Dinge, die man auch mal getan haben muss (???): In 2,5 Tagen mehr als 2000 km rutschen.