Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Samstag, 2. Januar 2010

So. Und nun gehts weiter. Wir sind aus dem Outback-Urlaub zurück, der leider viiiieeel zu kurz war, und haben jede Minute ausführlich genossen. Unsere Tour war für die nur 9 Tage doch ziemlich gewaltig, so im Nachhinein betrachtet. Aber wir haben eine Menge gesehen und nicht nur über Land und Leute, sondern auch übers Campen viel gelernt (vor 2 Jahren mit einem Wohnmobil, diesmal mit einem Zelttrailer - dazwischen liegen wirklich WELTEN).

27.12.2009
Wir hatten den Regen ja auf der ganzen Tour immer wieder dabei, und auch in Charleville gab es ausgiebige Niederschläge, wie schon weiter unten kurz berichtet. Simon und Pascal haben sich die Sternenwarte angesehen und eine interessante 3stündige Privat-Führung (auf Grund mangelnder Gäste) genossen. Am 27.12. wird alles für die Weiterfahrt vorbereitet. Eigentlich wollten wir das Bilby-Zuchtcenter noch besuchen, aber es ist leider an Wochenenden und Feiertagen geschlossen. Schade. Beim nächsten Mal also! Unser kleines mobiles Zuhause war dicht, es regnete nirgends durch - das kannten wir ja von diversen Veranstaltungen auf deutschem Boden durchaus auch anders. Von den dazu gehörigen Temperaturen mal ganz abgesehen. In Charleville hatten wir angenehme 25°C und teils 100% Luftfeuchtigkeit.


Man fährt also knappe 800 km ins LANDESINNERE, um eine Beach-Party-Einladung zu finden. Toll! ;-) Und was uns irgendwie ebenfalls verfolgt, sind Gartenzwerge ...




Die Männer besorgten Eis (für die Kühlung des Esky und für die Kühlung des Gaumens) - und dann gehts es weiter in Richtung Longreach. Unser nächstes "großes" Ziel auf unserer Tour. 


Die Sittiche, die hier rumflattern, haben wir an der Küste noch nicht gesehen. Hübsche, farbenfrohe Gesellen!
Wir stoppten in Tambo, weil ich eigentlich in den kleinen Teddie-Shop wollte, in dem Teddies von Hand aus Schaffell gefertigt werden. Doch leider standen wir auch hier vor verschlossenen Türen. Also auch hier: beim nächsten Mal! 


Neben dem Einfallsreichtum in Sachen "Briefkasten" liebe ich an den Australiern ja auch die  Ideen für die gerade im Outback wirklich hübschen Ortseingangsschilder.

Wie gesagt, der Teddie-Shop hat leider zu - also gehts weiter. Am Straßenrand finden sich Kakteen, so groß wie Bäume.

Und unendliche Weite bis zum Horizont und ... natürlich auch bis zum nächsten Ort. Teils kamen uns stundenlang keine Autos entgegen, kein Anzeichen von Besiedelung, abgesehen von den Rindern und Ziegen auf den riesigen Weiden. Um so faszinierender wirken dann die Gewitter, die sich um einen herum zusammen brauen, man fühlt sich irgendwie wie auf einem einsamen Planeten. Und dabei sind wir noch nicht mal richtig drin im OUTBACK.





Einsame Highways auf dem Weg ins Outback. Ohne Gefahr kann man am Straßenrand ein Päuschen einlegen und den süßen Duft von Känguruh- und anderen Kadavern "genießen", der uns während unserer gesamten Tour begleiten sollte. Irgendwann kam dann sogar der Punkt, wo wir was vermissten, als wir am ersten Tag des neuen Jahres bei Emerald dann wieder Richtung Heimat abbogen - wobei wir uns nicht sicher waren, ob es die Trilliarden Fliegen oder der Mundgeruch des heißen Outbacks war ;-) Wildschwein gefällig?



Wenn die Apotheke sich "Outback-Apotheke" nennt, dann kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, das Outback erreicht zu haben ;-)


Rund herum kamen immer wieder schwere Regengüsse runter, aber bis zu unserem nächtlichen Rastplatz blieben wir selbst von solchen Einlagen verschont. Und es blieb auch weiterhin trocken auf der Straße. Zum Glück ...

Die Straßen waren aber auch ohne Regengüsse teils temporär unpassierbar: Pferde- und Rinderherden, Schafe, riesige Echsen, Emus, natürlich auch Känguruhs - all diese Tierchen sahen oft garnicht ein, dass sie mal n bisschen "Rücken" müssen, damit wir durch kommen. Wir bewegten uns auf Straßen, die einfach keine Zäune besaßen. Alles lief hier hinten frei rum. Wenn das kein glückliches Viehzeug ist, weiß ichs auch nicht.




Wir beschlossen, die nächste Nacht im Outback direkt zu verbringen. Bis nach Longreach schafften wir es nicht, die Strecke war zu weit. Also taten wir das, weshalb wir eigentlich unterwegs waren: In der Wildnis campen. Und so schlugen wir unsere Zelte nördlich von Isisford auf, ca. 20 km hinter dem kleinen Kaff (mehr ist das wirklich nicht, aber niedlich ist es trotzdem).


Wir hatten zwar keinen sternenklaren Himmel, aber doch immerhin einen tollen Sonnenuntergang und eine sowas von ruhige Nacht!!! Was am nächsten Morgen passierte ... lest ihr weiter oben. Jetzt brauch ich erst mal ne Mütze voll Schlaf. Bis denni.



... das wünschen wir unserer Familie, unseren Freunden und allen Lesern dieses Blogs.
Happy New Year!!!