Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 19. April 2011

Herbstliche Waldgelüste ...

Was für Vorteile hat es, wenn der Wecker um 3 Uhr morgens klingelt, um einen neuen Arbeitstag einzuläuten? Ich bin zwar kein Langschläfer, aber SO früh raus ... das grenzt manchmal schon irgendwie an Folter. Vor allem, wenn mit dem nahenden Winter das Bad morgens erheblich kälter ist als das Bett. Aber das ist auch das Einzige, was mich daran stört. Die Vorteile liegen für mich auf der Hand: Leere Autobahnen auf dem Weg zur Arbeit, herrlich würzige Luft (vor allem nach dem vielen Regen ... es duftet überall nach Herbst), nachtaktive Vögel, die man im Garten und in der Umgebung sonst nie sieht und selten hört, weil man tief und fest schläft. Die Ruhe vor dem Sturm, wenn man die einzige Person ist, die sich für die nächsten Stunden auf dem Firmengelände aufhält. ... Und nicht zu vergessen: Eine verhältnismäßig frühe Mittagspause morgens gegen 9. Richtig entspannend wird das Ganze dann für mich, wenn ich diese Pause so wie heute zwischen 2 Touren mitten in der Natur genießen kann (selbstredend versuche ich so oft wie möglich, meine Pausen so zu platzieren).

Am Lake Manchester im Hinterland von Brisbane ist trotz Ferienzeit zu dieser Jahreszeit und Morgenstunde wirklich NICHTS los. Nur würzige Herbstwaldluft, die Stimmen unzähliger Waldvögel und ansonsten eine Ruhe ohne die Einlagen menschlichen Ursprungs. Das ist wie ein Stückchen Urlaub mitten im Alltagstrubel, auch wenn es nur 30 Minuten sind.


Über "Gravel Road" gehts in Richtung See, der durch die herbstlichen Bäume zu erkennen ist, umgeben von dampfenden Bergen nach dem morgendlichen Regen. Die "Straße" direkt am Rastplatz, die zum Wanderweg führt, ist allerdings für normales Fusswerk unpassierbar, weil das Wasser mit ziemlicher Strömung drüber schießt. Mit dem Auto kann man hier allerdings nicht lang, die Zufahrt ist nur für die Mitarbeiter der Wasserwerke, ein Schlagbaum versperrt den Weg zum Damm.
Der Rastplatz ist umgeben von weitläufigen Wiesen mit unzähligen sowohl überdachten als auch freistehenden Sitz- und Grillplätzen.
Keine Menschenseele weit und breit, dafür Unmengen von farbenfrohen Pilzen (ich kenn mich garnicht aus, hab also auch keine Ahnung, ob essbar oder giftig), blühenden Sträuchern und Gräsern mit Herbstfrüchten ...


Am "Rand" der Zivilisation finden sich blühende Blumenbeete, Strelizien schieben dicke Blüten, die Grevillea steht schon in selbigen, und auch verschiedene Irisarten leuchten in der durch die Wolken schielenden Morgensonne.


Die schönsten Pausen sind leider immer am schnellsten vorbei. Aber ich weiss schon, wo ich morgen meine Pause verbringen werde ;-))) Und in Gedanken werde ich dabei schon über vertraute Wege in einem Frühlingsgarten schlendern.