Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Samstag, 26. Dezember 2009


Viele Grüße aus dem Urlaub. Nun sind wir auf "Tour" ... gestartet am 25.12.2009 um 7.00 Uhr morgens. Vor uns liegen etliche Kilometer in Richtung Outback. Zuerst gilt es, die Great Dividing Range zu überqueren. Wir fuhren über Kilcoy und Dalby weiter nach Roma, ließen dieses Mal auch Mitchell (den Ort unserer ersten Outback-Übernachtung vor einem Jahr) "links liegen" und pirschten uns tapfer weiter vor. Wir wollten am ersten Tag so weit wie möglich kommen, um uns dann in den nächsten Tagen in aller Ruhe hier herum treiben zu können.

Unterwegs hatten wir nicht nur spektakuläre Wolkenformationen am Himmel, sondern natürlich auch Regen. Klar ... war ja zu erwarten. Aber macht nix, nicht nur wir freuten uns über das lebenspendende Nass, überall, wo wir hielten, freuten sich die Leute über den Regen.

Endlose Weiten begrüßten uns schon kurz nach Dalby, abgeerntete Felder und Rinderweiden, soweit das Auge blickte.

Regen im Outback ... und Wallabies am Straßenrand.



Der Regen färbt die rote Erde dunkelrot. Wir sind absichtlich am Weihnachtsfeiertag gestartet (hier ist ja nur am 26.12 wirklich FEIERTAG), weil wir auf leere Straßen hofften. Und bis auf ein paar Road Trains, diese riesigen Outback-Trucks, hatten wir wirklich kaum Verkehr auf der Straße. Eine weise Entscheidung also!

Wir scheuchten nicht nur die kleinen und großen Känguruhs am Straßenrand auf, sondern auch einige Emus, wilde Ziegen und jede Menge Rinder grasten entlang der Pisten. Nach knapp 11 Stunden (mit einigen Pausen) und ca. 800 km erreichten wir unser Etappenziel: Charleville. Eine süße kleine "Westernstadt" (Pascals Worte) im Südwestlichen Queensland. Alte Gebäude, die teils über 100 Jahre auf dem Buckel haben, breite Straßen - klar, genug Platz ist ja hier - und eine Population von ca. 3.500 Menschen. Sowas nennt man in Deutschland "Dorf", in Australien "Städtchen". Wir fanden einen hundefreundlichen Campingplatz, einen von 3 diesbezüglich ausgewiesenen (keine Spur von der Hundunfreundlichkeit, die die Leute hier  im Hinterland angeblich an den Tag legen sollen), und schlugen das Zelt auf. Kaum stand alles, kam das Gewitter runter, was sich schon seit Stunden angekündigt hatte. Und es regnete die ganze Nacht. Wir bleiben auch heute noch hier und fahren dann morgen weiter in Richtung Longreach. Inzwischen hat sich das Wetter gebessert, wir haben Charleville unter die Lupe genommen, der hiesigen Sternenwarte einen Besuch abgestattet und genießen den ruhigen Rhytmus, der hier hinten im Outback an der Tagesordnung ist.


An dieser Stelle danke an alle, die uns ihre Weihnachtsgrüße geschickt haben. Das Internet ist ziemlich langsam hier im öffentlichen Internetzugang auf dem Campingplatz, so dass ich das Beantworten der Mails auf das neue Jahr verschiebe.