Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 24. März 2009

Zuerst wurde heute mal das in den Bäumen hängende Futterhäuschen aktiviert. Es hängt ziemlich hoch - ausser Reichweite unserer doch recht langen Arme - aber der Erfinder dieser Idee hatte es mittels Flaschenzug-System so aufgehängt, dass man es zum füllen einfach runter lassen kann. Und kaum hing es wieder zwischen den Ästen, waren auch schon die Loris da.
Dann reparierte Simon die leckende Dachrinne ... und hatte dabei ziemlich aufdringliche Gesellschaft ;-) (man achte auf seinen rechten Ellenbogen).Brad hatte wohl ausgeschlafen (es war später Nachmittag) und schaute erst mal nach, ob in der freien Hand vielleicht etwas Futter ist.
Pass auf deine Nase auf, Simon!!!

Sonntag, 22. März 2009

Heute zog unser Garten nach Beachmere ... wie man sieht. Der erste unserer "Gütertransporte" beförderte so wichtige Utensilien wie den Grill, die Pflanzen, die Liegen ... alles lebenswichtige Dinge für einen Sonntag im eigenen Garten. :-)
Wir wurden während der ganzen Räumerei und Putzerei von unzähligen Augen beobachtet und es wurde lauthals in den Baumkronen diskutiert ob dieses ungewohnten Treibens da unten ... Die Loris mussten sich erst mal nachdenklich am Kopf kratzen.
Die Kookaburras saßen als stille Beobachter in den Ästen - und wenns zu langweilig wurde, musste eine kleine Echse oder dergleichen dran glauben, was dann für entsprechenden Lärm untereinander sorgte. Es gab aber auch Beobachter, die nicht zu sehen waren und sich erst zum Abend zeigten.
Nach getaner Arbeit sollte das Bad im Pool eigentlich für Abkühlung sorgen. Herrlich war es auf jeden Fall, aber Abkühlung definiere ich dann doch ein bisschen anders: Lufttempatur um 6 Uhr abends 26°C, Wassertemperatur 30°C. Es war eine Überlegung wert, sich Gedanken über den nächtlichen Schlafplatz zu machen, wärmer ist es in meinem Bett auch nicht ;-)
Dann war das Abendessen fertig, Simon hatte fleißig gegrillt - und während wir gemütlich speisten, die Ruhe im nächtlichen Garten und vor allem im nächtlichen Beachmere genossen und über die kommende Woche philosophierten, schlich sich einer der stillen Tages-Beobachter heran. Darf ich vorstellen: Brad (von Pascal so getauft), unser Hausgeist. Jetzt wissen wir endlich, dass die nächtlichen Geräusche auf dem Dach wirklich von einem Possum stammen!
Der Kleine zeigte sich als ausgesprochen zutraulich. Wir hatten zufällig noch eine Nektarine, die unbedingt weg musste - und die Brad sich natürlich gleich sicherte und in aller Ruhe verspeiste, während er die anderen Leckereien auf unserem Abendbrot-Tisch im Auge behielt.
Batida beobachtete das Treiben im Gebälk fasziniert. Entgegen ihrer Art gab sie nicht einen Laut von sich, sondern sah zu, dass ja nichts, was Brad aus den Fingern rutsche, auch nur ansatzweise den Boden berührte - ein perfektes Team.
Brad schien - vermutlich aus der Nachbarschaft - Hunde zu kennen, ihn interessierte unser Fellbündel überhaupt nicht. Er ließ die letzten Happen schmecken, in bekannter schmatzender Possum-Manier.
Dann schien es für den ersten Kontakt genug zu sein, er trollte sich ...
... über das Gebälk und das Sonnensegel ...
... in den nächtlichen Garten.
Das war ja ein wirklich netter Willkommensgruss! Gutes Nächtle und bis morgen!

Freitag, 20. März 2009

Heute - endlich - war unser GROSSER Tag. Settlement. Soll heißen: Alles rund um den Kaufvertrag für unser Haus ist in Sack und Tüten, wir haben die Schlüssel übernommen und ab sofort dürfen wir nun endlich - nach langen (und üblichen) 4 Wochen Wartezeit - schalten, walten und vor allem erst mal sauber machen und dann nichts wie rein in die eigenen vier Wände!

Während wir uns um die Innen- und Aussenarbeiten kümmern, muss natürlich auch Pascal mit ran. Er hat den Auftrag, den Rasen auf eine augenfreundliche Höhe zu bringen ...
Von der Einfahrt an der Straße aus schweift unser Blick erst mal zum Haus ...
... ein Blick nach links die Straße runter ...
... ein Blick nach rechts die Straße runter ...
Dann verschwindet die Sonne hinter den Bäumen und es wird wie gewohnt schnell schummrig.
Trotzdem ist ja noch genug Licht, um die angefangenen Arbeiten zu beenden. Die Dächer werden abgefegt.
Pascal guckt nach, wie kalt das Wasser ist - zu kalt, um heut noch zu baden (na gut, da teilen sich die Meinungen, aber ich hab leider keine Badesachen dabei. Noch nicht).
Die Kakadus sammeln sich zum geordneten Rückzug auf ihre Schlafbäume.
Und die Nachbarshunde beobachten Batida wachsam.
Auch Pascal macht dann bald Feierabend - er mühte sich aber redlich. Und morgen gehts weiter. Über 4000 qm Rasen, die wollen erst mal gemäht sein ;-)
Batida scheint sich sichtlich wohl zu fühlen. Soviel Platz - drinnen UND draussen!
Wir verabschieden uns für heute ... aber nicht, ohne die Frösche im Garten zu zählen. DER hier macht ja ein besonders hübsches Gesicht, nicht wahr?
Somit ist das Grundstück nach mehr als 6 Monaten Einsamkeit endlich wieder mit Aktivität und Leben erfüllt - und auch die Nachbarschaft hat schon ihre Freude diesbezüglich bekundet. Na dann: In die Hände gespuckt und ran an die Arbeit!

Sonntag, 15. März 2009

Heute früh hatten wir netten Besuch im Garten: ein Sacred Kingfisher (ein kleiner, etwa amselgroßer Eisvogel). Eine schillernde Persönlichkeit, die neugierig unseren Garten nach Futter absuchte, sich dann aber in Richtung Sheep Station Creek davon machte.Zum Mittag wollten wir uns in Scarborough mit Freunden zum Barbecue treffen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher nach Beachmere, um nachzuschauen, wie die aktuelle Lage nach dem Containerschiff-Unglück ist. Beruhigender Weise war auch heute weit und breit keine Ölverschmutzung erkennbar, alles sah und sieht aus wie immer. Auch auf Bribie Island ist der Woorim-Strand (trotz offiziell anders lautender Informationen) im Moment weder verschmutzt noch gesperrt, haben wir von dort wohnenden Freunden erfahren.
Quen erwartete uns schon in dem schönen Park an der Küste in Scarborough - und wir suchten uns ein schattiges Plätzen in der Nähe eines freien Grillplatzes und hatten einen tollen ruhigen Nachmittag mit herrlichem Ausblick.
Die Grill-Meister(innen)...
Die Szenerie war perfekt für Fototapeten-Schnappschüsse geeignet ;-)))
Halb 6 verabschiedeten wir uns von allen und machten auf der Rückfahrt noch Halt im Hafen von Scarborough. Ein traumhafter Sonnenuntergang wirkte wie ein Magnet auf uns - so dass wir erst halb 7 den entgültigen Heimweg antraten.

Samstag, 14. März 2009

Dieses Wochenende findet in Brisbane die Spectacular Petacular statt. Eine "tierische Verkaufs-Ausstellung" sozusagen. Der Tipp kam von Melanie und da das vermutlich mein vorerst letzter freier Samstag sein wird, hab ich meine Kamera geschnappt und ... vergessen, vorher die Speicherkarte zu leeren. Da war zwar nur ganz ganz wenig drauf (wirklich!!!), aber pünktlich um 4 zu Toresschluss waren die 4 GB voll. Perfektes Timing ... ;-) (naja, ich gebs zu, ich hab nicht nur fotografiert, sondern auch den Filmmodus ausgiebig genutzt - vor allem zum Schluss, als die Dog Dancing - Vorführungen waren).

Mit dem Zug ging es nach Bowen Hills zu den Showgrounds, von dort aus zu Fuss noch ein bisschen durch den Stadtteil - vorbei an alten Gebäuden inmitten der Neubauten. Ich finde es immer wieder schön.

Am Eingang begrüßte uns ein Schwein mit Handschlag. Na, das ging ja gut los! Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen.
Jede Menge Hunde aller erdenklichen Rassen waren ausgestellt, viele Vereine führten ihre Tiere vor.
Es waren aber nicht nur Hunde vertreten, sondern auch Katzen, Vögel, Meerschweinchen, Geflügel, Reptilien ...
... Ratten ... diese hier war nicht tot, sondern ließ sich genüsslich den Bauch kraulen.
Abteilung "Meine Lieblinge" ;-)
Selbst Bats (Flughunde) gabs zu sehen. Dieser hier ist grade 11 Wochen alt.
Dass dieser Kamerad nicht in Brunis Garten eingezogen ist, ist wohl einzig und allein dem Umstand zu verdanken, dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Australien keine Tiere erlaubt sind (es sei denn, es handelt sich um Blinden- und Begleithunde - das ist ja hier augenscheinlich nicht der Fall).
Wie gesagt, Reptilien (und eine Reptilien-Show) gab es auch (hey, Ute, kennst du DIESE BLUSE noch?).
Auch dieser Shingleback war ziemlich lebendig - während ich noch überlegte, ob der wohl echt ist oder ein Museums-Relikt aus alter australischer Vorzeit, züngelte er und ich war dann doch einigermaßen erschrocken, ich hing ja mit der neugierigen Nase quasi direkt über ihm. ;-)
Unvermeidlich fürs Publikum: Camel Riding ...
Wenn die Eier so gut schmecken, wie diese Hühner aussehen, weiß ich, was wir bald in unserem Garten halten werden *breitgrins*.
Katzen - ja gern. Nackige Katzen??? Thanks, but no thanks!
Nachmittags dann der "gemütliche" Teil auf den Tribünen der Arena: wir genossen die Vorführungen des Dog Dancing Vereins.
Diese Koala-Dame hat bereits 21 Jahre auf dem Rücken und wollte eigentlich nur schlafen.
Schutzhund-Vorführung von einem Dog-Trainer (der 20 MONATE junge Schäferhund hat mich ziemlich beeindruckt!):
Auch die Greyhounds dürfen in Australien natürlich auf keiner Ausstellung fehlen. Dass diese "Windhunde" allerdings soooo verschlafen sind, damit hab ich nicht gerechnet. Ich hatte den Eindruck, dass sie nach min. 5 Minuten bitte schön ne Runde schlafen wollen, weil alles, was NICHT mit Wettrennen zu tun hat, sowieso öde und langweilig für sie ist. Ich hab noch nie solche lethargischen Hunde gesehen ...
Auch der Retrieving-Club, in dem Melanie ihren Weimaraner Quen ausbildet, führte seine Arbeit vor:
Und natürlich konnte sich kein Aussi meinem Blick entziehen ;-)
Auch das 4-beinige Publikum folgte aufmerksam den Dog Dancern.
Aber Achtung: DAS ist KEIN Australien Shepherd, das ist ein Border Collie. Ich hab die Trainerin nach der Vorführung extra noch mal gefragt, weil ich der festen Überzeugung war, das wäre ein Aussi. Ein wunderschönes Tier und eine tolle Darbietung.