Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Donnerstag, 14. Mai 2009

Nach der "Sitzerei" und "Denkerei" in der Schule ist unser Garten der richtige Ort, um zu entspannen, auf andere Gedanken zu kommen und - auf Grund seiner Größe - stundenlang die Natur zu erkunden, ohne einen Fuss vom Grundstück setzen zu müssen. Wir sind jetzt zwar schon ein paar Wochen in unseren eigenen vier Wänden und dem Drumherum zu Hause, aber ich habe noch längst nicht alle heimlichen und verwunschenen Ecken entdeckt. Als ich heute nachmittag entspannt in einer meiner Gartenzeitungen blätterte und die Ruhe und würzige Herbstluft genoss, stolzierte dieser Gast hier - laut meinem Vogelbuch ein Stachel-Ibis - durch den Garten. Da wir sonst nur die weißen Ibisse (Molukken-Ibis) hier haben, war ich mir zunächst nicht sicher, was das jetzt wohl wäre, schnappte mir meine Kamera und ging auf die Pirsch.
Einmal dabei, kamen mir weitere derzeit regelmäßige Besucher vor die Linse. Hier Mama Magpie ...
... und ihr Herr Gemahl ... Die beiden kommen immer als Pärchen, ich habe sie noch nie allein gesehen. Und immer erfreue ich mich an ihrem melodischen Gesang, mit dem sie sich gegenseitig rufen.
Die Nachmittagssonne scheint auf das im Moment einsam in der Baumkrone hängende Futterhäuschen.
Das Licht ist herrlich, die Luft sowieso und deshalb wird jetzt erst einmal alles, was irgendwie gerade blüht (wir haben Herbst, wie ich mir immer wieder in Erinnerung rufe), fotografiert. Irgendwann kommt sicherlich mal der Zeitpunkt, wo ich wenigstens die Pflanzen in meinem Garten mit Namen benennen kann. --> Yasmin??? Duften tuen diese zierlichen Blütensterne leider nicht. Der Busch jedoch ist ziemlich groß und schmiegt sich an den Eukalyptus, in dem das Vogelhäuschen hängt.
Auch entlang des Zaunes zum Nachbarn rankt und blüht es in Hülle und Fülle.
Eine Passions-Frucht klettert über den Zaun und ist so nett, einen kleinen Teil ihrer großen Früchte in unserem Garten reifen zu lassen.
Ebenfalls in Nachbars Garten steht diese "Bird of Paradise".
... Mannshoch und mit traumhaften Blütenständen.
Die Bougainvilleas, meine Favoriten neben den Hibisken, wachsen ebenfalls in jeder sich bietenden Ecke in vielen verschiedenen Farben.
Dazwischen verschiedene Hibiskus-Sorten ... alle im Moment noch mehr oder weniger verwildert. Immerhin war das Haus über ein halbes Jahr lang unbewohnt und die Natur hatte entsprechend Zeit, sich ihren Platz zurück zu erobern.
Neben vielen verschiedenen Eukalyptusbäumen gibt es in unserem Garten auch ein paar unterschiedliche Banksia-Sorten. An einem der Bäume finden sich alle Stufen der Blüten auf einmal.
Das ist der Baum (Mitte - zwischen den vielen Bäumen leicht zu erkennen, nicht wahr? *grins*), an dem sich alle der oben abgebildeten 3 Fruchstände zur selben Zeit präsentieren.
Während diese Banksia-Art keine frischen Blüten trägt, sondern nur die "alten" trockenen Fruchstände und die Reste der Zapfen (die Samen haben die Corellas und Galahs vermutlich genüsslich verspeist).
Vom hinteren in den vorderen Garten geht es vorbei am Pool - und der Lori überlegt wohl gerade, welche der schmackhaften Blüten der kleinen Grevillea er als erstes auslutscht.
Die Auswahl fiel ihm nicht allzu schwer - er schnappte sich einfach eine nach der anderen.Und was haben wir hier?! Melanie, schau mal, dein Geschenk schickt sich an, die Blüten zu öffnen. Noch 2-3 Tage, schätze ich mal, dann blüht die Frangipanie.
Die Mini-Petunien geben sich reichlich Mühe. Sie müssen erst mal Fuß fassen, denn sie sitzen erst 2 Wochen in den Hanging Baskets.
Während meine gekauften Bougainvillea bereits 3 Wochen nach dem Pflanzen in weinrot und cremeweiß zu blühen beginnen. Sie sollen in naher Zukunft am Pool-Zaun entlang ranken und ihn ein wenig verbergen.
Hier noch einmal die prächtige Grevillea direkt am Pool.
Als nächstes wird diese Palme bei Gelegenheit ihrer trockenen Blätter entledigt, damit ...
... diese an ihrem Fuß wachsende lila Bougainvillea mehr Licht bekommt und in die Höhe wachsen kann.
Keine Ahnung, was das für ein Strauch ist. Zarte kleine Blüten, die aber leider nicht duften.
Der große alte Eukalyptus vor dem Haus spendet angenehmen Schatten und ...
... auch er blüht zur Zeit. Wunderschön mit filigranen kleinen Blütenrispen.
Auch am vorderen Eingang - der ziemlich verwaist sein Dasein fristet, weil wir ihn nur dann nutzen, wenn wir Besucher haben, die direkt vor der Tür parken und dort ein- und ausgehen - rankt und blüht es prächtig.Ich setze den Rundgang an der Wildhecke im vorderen Garten in Richtung Straße fort und finde Blüten, von denen ich im ersten Augenblick nicht weiß: gehören sie zu dem Hibiskus oder zu einer sich in selbem wohlig breit machenden Rankpflanze.
Dieser Eukalyptus hat wieder komplett andere Blüten und Fruchtstände als die Sorten im hinteren Garten.
Ebenfalls alle 3 Blütenstände an einem Baum ...
Batida begleitet mich natürlich bei meiner Erkundungstour - und putzt sich zwischdurch die Zähne ;-)
Und was entdecke ich am schattigen Fuss eines Eukalyptus direkt an der Grundstücksgrenze? Eine junge Frangipanie, nicht größer als meine, die auf der Veranda in einem Topf sitzt. Wie diese hier wohl blühen mag? Ein Blütenansatz ist bislang nicht zu erkennen. Ich muss mich also vermutlich bis zum Frühling gedulden, denn auch diese hier wird bestimmt bald die Blätter abwerfen und erst mal in "Winterschlaf" gehen.
Die würzige Herbstluft in unserem Garten (und überhaupt in unserer Region) ist bestimmt auch den Eukalyptusbäumen zu verdanken. Ich mag sie jedenfalls sehr ...
Und das ist nur eine der ungefähr 6 oder 7 bereits entdeckten Schefflera. Ein "bisschen" größer, als ich sie als Zimmerpflanze in Deutschland in Erinnerung habe, aber eindeutig eine Schefflera - laut meinem Gartenpflanzen-Buch!
Diese hier blüht sogar, die anderen im Moment noch nicht.
Eine der kleineren Schefflera im Vorgarten.
Gleich daneben eine Grevillea, die ihre feuerroten Blütenstände in den blauen Himmel streckt.
Die Bromelien standen vor Ostern in voller Blütenpracht, doch die starken Regenfälle haben den Schönheiten leider zu schnell den Garaus gemacht.
Bei meiner Rückkehr von der Tour, 1 Stunde später, hat das Vogelhaus im Baum einen Besucher, ein Corella schlägt sich den Magen voll.
Und auch die Galahs nehmen ihre allabendliche Mahlzeit an unserer Futterstation ein.
Mal sehen, welche Natur-Geheimnisse sich mir demnächst offenbaren. Für heute ist erst einmal Schluss, denn inzwischen ist es dunkel.