Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Montag, 17. November 2008

Sonntags ist "Ruhe"-Tag, in der Jugendsprache auch "chillen" genannt. Also wurde erst mal ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt - und dann beschlossen, einen netten Strand in nördlicher Richtung aufzusuchen. Das Wetter war ausgesprochen herrlich - sonnig, heiß ... An der Küste entlang pirschten wir uns von Strand zu Strand - und hielten garnicht erst an, wenn wir die Menschenmassen schon aus dem Auto wahrnahmen. Natürlich war es überall dort überlaufen, wo der Strand von Lifeguards bewacht wurde. Was uns nicht sooo wichtig war, wir wollten ja einfach nur entspannen - und keine Surf-Kurse belegen oder sowas... Peregian Beach war sowas von leer, das war dann unser Strand!
Links keine Menschenseele - rechts keine Menschenseele... in der Ferne Alexandra Headlands /Mooloolabah...
... auf dem Wasser ein paar Kitsurfer (oder was auch immer die da tun) - die waren innerhalb weniger Minuten auch verschwunden...Also haben wir unser Sonnenschrimchen aufgespannt und dann gabs für die Männer kein Halten mehr. Die Wellen waren herrlich (und heftig) - nach 2 Stunden kam dann der erste an Land gekrackselt.Das Body-Board von Pascal musste für Spielereien herhalten. Hans lieferte mir einen Auszug aus Schwanensee ... glaub ich.Wieder rein in die Wellen - und noch ein bisschen genießen, bevor es dann nach Hause ging.Im Sand rund um unsern Liegeplatz war ein reges Treiben. Unzählige kleine Krabben - nicht größer als ein 50 Dollar-Cent-Stück - flitzten über den Sand in Richtung Dünen.Perfekte Tarnung - solange man sich nicht bewegt!Abschied vom "Privat"-Strand... der Himmel begann gegen halb 3, sich zuzuziehen - und noch wussten wir nicht, was das bedeutet.Nach einem kurzen Stop in Maroochydore - geplant war ein gemütliches Abend-Barbie mit frischem Baramundi usw. - standen wir dann kurz nach der Auffahrt auf den Highway im Stau. Ohne ersichtlichen Grund trudelten wir in der Kolonne mit 30 kmh ne halbe Stunde lang dahin... und auf einmal ahnten wir, warum es nur so stockend läuft. Noch waren wir fasziniert von dem Wolkenspiel.
Dann wurde es dunkler (obwohl es grad mal kurz nach 4 war), es wurde windig - und ging immer noch stockend voran. Mehr als 40 kmh waren nicht drin.
Und gegen halb 5 wurde es dann richtig gruselig. Wir fuhren direkt in das heftigste Unwetter rein, was wir je erlebt hatten (sowas kannten wir in den Ausmaßen bislang selbst aus Deutschland nicht).
Aus einem schwarzen Himmel wurde ein grüner - immer dann, wenn ein Blitz aufleuchtete (also ständig).Und dann kam der Regen...
... und gegen 5 der Sturm und die Dunkelheit. Die ersten Fahrzeuge waren inzwischen auf den Standstreifen gefahren und standen da mit Warnblinkanlage, in der Hoffnung, das ganze einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Wir fuhren weiter, unser Ziel greifbar vor Augen...... mit weniger als 30 kmh ...
Kurz vor 6 erreichten wir Morayfield - und in dem Moment, wo wir einfuhren, gingen die Ampeln aus, der Strom war weg. Aus allen Richtungen hörte man Feuerwehr- und Polizeisirenen, die Straßen waren überflutet und aus dem Grund teilweise gesperrt.
Wir habens auf der richtigen (freien) Straßenseite grade noch so bis nach Hause geschafft - vorbei an auf den Stromleitungen liegenden Eukalyptusbäumen (schnell wech) und rein ins Trockene.
Da wir ja keinen Strom hatten (wie alle andern auch nicht), musste Simon tatsächlich den Grill anschmeißen - und so haben wir dann ein BBQ bei Candle Light gemacht. War gemütlich, sehr lecker und so früh sind wir schon lange nicht mehr im Bett gewesen.Wir hatten das schwerste Unwetter seit 25 Jahren, haben es aber alle unbeschadet überstanden ... nur unser Billabong ist noch nicht abgeflossen. Bruni hat es nicht so unbeschadet überstanden, sie hatte einen Unfall (bei dem sie noch glimpflich davon gekommen ist, weil der Baum auf dem Highway die Freundlichkeit besaß, 10 m vor ihr auf die Fahrbahn zu fallen - währe sie statt der 30 kmh 40 oder mehr gefahren, hätte er sie vermutlich direkt erwischt), das Auto ist in der Werkstatt... und sie hatte das Wasser im Wohnzimmer. Inzwischen ist zwar alles wieder trocken, aber die Aufregung legt sich wohl erst in den nächsten Tagen.

Heute war Ruhe- und Putztag - morgen gehts ins Hinterland, wenn das Wetter mitspielt.