Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 28. April 2009

Ein studierender, kreativer Kopf braucht auch mal eine gute Durchlüftung. Und für selbige hab ich heute mit Batida einfach einen Strand-Tag eingelegt. Frische, dennoch warme Brise, Sonne, Ruhe ... der Kurzurlaub tat richtig gut!
Es ist Flut und die Wellen donnern an den Strand. Die Unterströmung ist ziemlich heftig...
Verschiedene Wasser- und andere Sportler nutzen die leichte Brise und das herrliche Wetter.Das ist auch eine interessante Art der Fortbewegung! Sieht nach Spaß, vor allem aber nach einer gehörigen Kraftanstrengung und Konzentration aus.Als Mittags-Snack gabs ein Sweet-Chilli Hot Dog ... für mich. Batida genoss ihre gewürzfreie Fleischpastete. Immer schön in kleinen Häppchen, wie sich das gehört, bitte schön. Und immer abwechselnd: ich einen Happen vom Hot Dog, sie einen Happen von der Pastete. Man hat ja schließlich Tisch-Manieren! ;-)))Und die Krönung des Tages: keine 50 m vom Strand entfernt sehen wir Delphine!So. Nun kanns frisch ausgeruht an die nächste Lerneinheit gehen! Wo ist das Wörterbuch?!

Montag, 27. April 2009

Feenhafte Nächte

Die Tage werden merklich kürzer, in den Morgenstunden liegt Tau auf den Wiesen und glitzert in den ersten Strahlen der Sonne, die sich vorsichtig durch das Laub der Bäume in den Garten tasten. Ein paar Spuren im Tau verraten die heimlichen Gartenbesucher. War es unser Hausgeist, der auf dem Weg zu seinem Schlafplatz unter dem Dach über die Wiese sprang? Oder waren schon die ersten Vögel am Fly-Inn? Die Luft ist würzig, mild und angenehm frisch.

Abends sind die Kookaburras diejenigen, die uns die hereinbrechende Nacht verkünden - mit lauten Rufen geben sie uns ihr Abendkonzert, untermalt von den Sittichen und Galahs, die sich ein paar letzte Happen für die Nacht vom Futterplatz holen. Dann kehrt Ruhe im Garten ein. Der kleine Brunnen plätschert sein Lied, während wir unser Abendessen auf der Terrasse genießen. Über uns breitet sich ein unglaublicher, kristallklarer Sternenhimmel aus, ab und an sieht man den Schatten eines großen Flughundes gegen die Sterne - und bei Flut hört man das Meer rauschen, kein Lufthauch bewegt die Blätter der Pflanzen.

Es herrscht himmlische Ruhe. Doch halt ... da tuschelt jemand! Ganz eindeutig. Es kommt aus der Richtung unseres kleinen Brunnens. Heimlich still und leise haben sich hier unsere kleine Gartenfee und ihr Froschkönig zu einem Schäferstündchen verabredet. Das Plätschern des Wasserspiels übertönt die Geräusche ihrer heimlichen Verabredung - worüber die beiden wohl zu flüstern haben?

Wollen wir sie mal nicht weiter stören und in ihrer Zweisamkeit in Ruhe lassen.


Gute Nacht und süße Träume!

Samstag, 25. April 2009

Heute war nicht nur ANZAC DAY, der höchste australische Feiertag, abgehalten und zelebriert in ganz Australien mit Paraden und Gedenkfeiern zu Ehren der Opfer des ersten Weltkrieges -... heute fand (unter anderem) in Caboolture auch eine Hundeshow statt. Die Caboolture Kennel Club Show bot Züchtern sämtlicher Rassen die Gelegenheit, ihre Tiere vorzustellen und bewerten zu lassen.

Melanie war mit Quen natürlich auch dort, und das es nur ein Katzensprung bis zu den Showgrounds ist, habe ich die beiden besucht und versucht, als Maskotchen her zu halten (naja, Versuch macht klug - oder wie heißt es so schön?). Da Quen ein Weimaraner ist, das W ziemlich weit hinten im Alphabet steht und etliche Rassen vor ihm gerichtet wurden, war es dunkel, bis die beiden an der Reihe waren. Wir hatten einen lustigen Nachmittag und es gab allerhand zu sehen. Im Folgenden ein teils unkommentierter kurzer Überblick über das, was mir da so vor die Linse ... und vor die Füße lief.

Erstes Objekt: Natürlich ein, wenn auch noch sehr junger, kleiner Aussi. Mitten im Getümmel der Border Collies und Australian Shepherds tümmelten sich aber auch andere Hüte-Hund-Rassen ...
Also - sooo viele Border Collies ... unglaublich. Das scheint wohl im Moment hier so ne Art Mode-Rasse zu sein.
Und egal, welche Rasse, wie gross oder wie klein, der "Showstand" ist für alle derselbe ... in diesem Fall reicht kurzes Anheben und wieder Absetzen...... und der Mini-Pudel hat die perfekte Haltung für die richterliche Bewertung.
Selbst die Verwandten von Idefix standen auf den Richtertischen.
Quen wartet auf seinen Auftritt
und ich habe entschieden: Ich will nicht als Ente von diesem Augenpaar ins Visier genommen werden!
Nee ... aber dennoch ein beeindruckender Bursche mit einer noch beeindruckenderen Kraft und Power. Bin ich froh, dass Batida jetzt offensichtlich ihre Sturm- und Drangzeit hinter sich hat und in die ruhigen Jahre kommt. :-)
Bevor Quen in den Ring muss, üben wir noch mal. Nein, das ist keine Flucht ins Dunkel, dass ist der Versuch, mit dem langbeinigen Powerkerl Schritt zu halten - und ihn ohne Flur- und Gelenkschaden im Laufen um die 90°-Kurve zu bekommen.
Das ist doch nicht etwa DANA? Sieht fast so aus - aber leider konnte ich nicht fragen, das Prachtexemplar stand IM Show-Ring.

Freitag, 24. April 2009

Wie man sieht, ist der Mäher erfolgreich behandelt worden, frei nach dem Motto: Operation gelungen, Patient - fit und wohl auf! Natürlich darf dann Pascal, wenn alles richtig rund läuft. Was der fleißige Bastler im Moment noch prüft und damit schon mal 2 Fliegen mit einer Klappe schlägt, weil dafür natürlich die ersten Grashalme fallen müssen. Na, bitte, wer sagts denn?

Also hat Pascal ein neues Hobby. Wir nicht wirklich, denn mit der gewonnenen Zeit kann man ja noch allerhand andere sinnvolle Aktivitäten in Angriff nehmen. Ist ja nicht so, dass wir vor lauter Langeweile (was ist das eigentlich?) nicht wüssten, was wir tun sollen. Irgendwie haben wir immer noch nicht rausgefunden, wie man den Tag verlängern kann, um mehr zu schaffen. Ob uns das irgendwann noch mal gelingen wird?

Donnerstag, 23. April 2009

Pascal hat sich ja in den letzten Wochen ehrlich gemüht, dran zu bleiben, dass das Gras auf dem Grundstück nicht zu hoch wird. Mit dem "normalen" Rasenmäher gestaltet sich so ein Hobby ja doch etwas schwierig und langwierig, denn ab einer bestimmten Quadratmeterzahl kann man vorn gleich wieder anfangen, wenn man einmal durch und hinten angekommen ist - erst recht bei dem hiesigen Klima. Wir konnten es teils kaum mit ansehen, aber er verdiente sich tapfer sein Taschengeld und wir hatten es endlich mal wieder geschafft, dass er abends freiwillig ins Bett geht (was in dem Alter ja nicht mehr unbedingt normal ist).

Dennoch hatten wir inzwischen des öfteren über ein etwas zeit- und kraftsparenderes Model zum Zweck der Rasenpflege nachgedacht. Allerdings lag die Investition nicht unbedingt aktuell auf dem Tisch. Offensichtlich gab es aber auch noch weitere Leute, die diese Schufterei nicht mehr sehen konnten. Jedenfalls kam von einer Nachbarin aus unserer Straße ein Angebot: sie hat seit 5 Jahren einen Ride-On in der Garage stehen (siehe Fotos *grins*), der allerdings so überhaupt nicht mehr funktioniert. Und wir könnten ihn haben, wenn wir ihn denn wieder in Gange bekommen ...

Pascal und Simon haben sich das Teil angesehen und nicht lange überlegt. Nachdem Simon ja nun derzeit kein Motorrad zum basteln hat, kam das offensichtlich wie gerufen. Sonntag nachmittag zog der Rasenmäher einmal quer über die Straße in Simons "Bastel-Raum", erste Amtshandlung war dann das aufpumpen der Reifen, um zu sehen, ob sie die Luft halten. Seit Montag saß Simon dann jeden Abend vor, über und neben dem Gefährt, um ihm Leben einzuhauchen. Neue Batterie, Vergaser reinigen und was so alles dazu gehört.

Dennoch wollte das Maschinchen nicht so, wie Simon sich das vorstellte - es gab zwar ab und an mal einen Mucks (aber mehr auch nicht) von sich, und dann stank es auch gewaltig bis in mein Zimmerchen, aber das wars auch schon.Vermutung: Anlasser kaputt ... oder einfach der elektronische Schalter desselben. Nachdem Simon dann den Stromkreis überbrückt hatte, gab es einen Heidenlärm, das Maschinchen fing an zu husten und zu spucken - und dann lief es rund. Nicht, ohne ordentlich zu stinken und zu rauchen, wie man sieht. Da ist wohl n bisschen überflüssiger Sprit auf den Motor gelaufen?
Na, jedenfalls strahlt hier mindestens einer (der andere schläft schon) - und jetzt wird es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis der Traktor auch wirklich einsatzbereit ist. Was ist Simons Devise? Geht nicht? Gibts nicht! (naja, jedenfalls meistens).Okay, Zeit fürs Bett - kannst ja morgen weiter stänkern (geruchsnerv- und hörnerv-mäßig).

Montag, 20. April 2009

Sozusagen gleich bei uns um die Ecke befindet sich das Abbey Museum, erst recht jetzt, seit wir in Beachmere wohnen. Mit dem Auto keine 10 min Fahrt. Ein Besuch stand schon lange auf meiner To-Do-Liste, aber heute hatte es sich ungeplant ergeben. Ich wollte eigentlich nur nach den Öffnungszeiten gucken - und schwupps, waren wir drin ;-)
Vor dem versteckten Eingang des überraschend kleinen Museums wachen 2 Löwen. Auf dem Parkplatz entlud ein Reisebus bei unserer Ankunft eine Gruppe älterer Besucher, und wir sputeten uns, ins Museum zu kommen, so lange es da drin noch ruhig ist. Doch kaum hatten wir uns der ersten Schautafel genähert, kam der Museumswart und fragte, ob wir Lust und Interesse hätten, an einer "Führung" durch die kleine Kirche teilzunehmen, die Gruppe hätte das gebucht und es wären noch Plätze frei. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen - und so saßen wir dann unverhofft in einer kleinen Kirche ...
Die Kirche ist - wie das Museum selbst - ein Sammelsurium von Artefakten aus Europa, zusammengetragen in der ersten Hälte des 20. Jahrhunderts von einem Briten namens John S.M. Ward. Er hatte im Norden von London eine ansehnliche Sammlung im Abbey Folk Park (New Barnet), einem historischen Museum, zusammengetragen - und als London im 2. Weltkrieg bombardiert wurde, flüchtete er mit seinen Schätzen und landete in Australien.
In der kleinen Kirche finden sich etliche bunte Kirchenfenster aus Europa, die ältesten stammen aus der Zeit um 1350. Die meisten kommen aus Spanien, einige aus England und dieses hier stammt von etwa 1450 und kommt aus dem Kölner Dom!
Leider sind nur wenige meiner Bilder was geworden, da ich den Blitz beim Fotografieren nicht benutzen durfte und die Kirche nur mäßig beleuchtet war. Schön war es trotzdem...
Dann gings zurück in das eigentliche Museum. Wir waren zum Glück wieder schneller als die Reisegruppe und hatten Zeit und Ruhe, uns die kleine, aber feine Sammlung und die liebevolle Gestaltung des Museums anzusehen.
Es war so ziemlich alles vertreten, was man in einem historischen Museum erwartet, nur eben in etwas schmalerer Auswahl.
In einer dunklen Ecke saß ein Schreiber, der tatsächlich ab und an (uhrwerkgesteuert, nehmen wir an) von seinem Blatt Papier aufschaute. Neben ihm in Reichweite einige Reserve-Federkiele und natürlich ein Trinkhorn mit Met ;-)
Strick- und Spinn-Zubehör etwa um 1860 ...
Der Schuh von Marie, Königin von Schottland, hergestellt in Italien, etwa um 1587 ...
Informative Schaukästen und eine interessante Anordnung der jeweiligen wichtigsten Epochen rund um den Erdball ...
Nach 2 Stunden (incl. fast einer Stunde in der Kirche) hat uns die Aussenwelt wieder. Ich glaube, diese Reise in die Vergangenheit ist nicht so schnell wiederholungsbedürftig. Dann doch lieber ins Historical Village - da hab ich längst noch nicht alles gesehen!
Dennoch hat uns der Kurztrip sehr gut gefallen. Wir werden uns, wenn wir Zeit haben, natürlich auch die Ritterspiele Mitte Juli ansehen. Allein schon, um zu sehen, wie es die Ritter in ihren Rüstungen bei australischen Temperaturen aushalten :-) Und ausserdem - wie gesagt - ist es ja sowieso beinah vor der Haustür.