Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Dienstag, 26. April 2011

Osterausflug nach Gladstone

Am Freitag morgen sattelten und packten wir unseren "Grossen" und nahmen das Angebot von Melanie wahr, während ihrer Abwesenheit (weil auf "Heimaturlaub" in Deutschland) für ein paar Nächte in ihrem Haus in Gladstone zu wohnen und so die Möglichkeit zu nutzen, mit kurzen Anfahrtswegen die nähere und weitere Umgebung dort oben an der Küste zu erkunden. Pascal hat(te) Osterferien und wir ebenfalls ein paar Tage frei. Natürlich kam Batida auch mit, keine Frage.
Wir fuhren in herrlichstes Osterwetter hinein, um mal für 4 Tage abzuschalten. Von den angekündigten Regenfällen übern Ostern war auf der Fahrt und rund um Gladstone weit und breit keine Spur (anders als hier zu Hause, wie wir bei unserer Rückkehr feststellen konnten - tja, wenn Engel reisen).
Wir machten am Samstag einen Ausflug über Rockhampton nach Emu Park und die herrliche Küstenstraße entlang nach Yeppoon und waren Samstag Abend zu einem leckeren und gemütlichen Barbeque bei Heidi und Hans eingeladen (einem sehr netten und sympathischen Ehepaar, das wir seit längerem aus dem Australien Forum und auch persönlich kennen).
Am Sonntag nahmen wir den Kroombit Tops National Park unter die Räder. Die Broschüre versprach eine nette Geländewagentour, und was wir dann tatsächlich erlebten, war atemberaubend ... schön und extrem.
Mitten im Nationalpark liegt eine Gedenkstätte. Dort ist ein Bomber aus dem 2. Weltkrieg zu besichtigen, der auf einem seiner letzten zivilen Einsätze 1945 hier verunglückte und erst 49 Jahre später von Waldarbeitern gefunden wurde. Die Insassen (darunter ein junger Soldat auf dem Weg nach Brisbane, um seine Liebste zu heiraten, und sein Trauzeuge und bester Freund) kamen bei diesem Absturz ums Leben und die Trümmerteile des Flugzeugs liegen weit verstreut im Wald. Informationstafeln geben Aufschluss über das Geschehen und Details über das Flugzeug. Dieser Ausflug war also ganz speziell, verbunden mit etwas Geschichte zum ANZAC Day, der am Montag begangen wurde.
Und die Strecke, die zu dieser Gedenkstätte und dann wieder raus aus dem Nationalpark führt, ist im letzten Streckenabschnitt (der allerdings auch vermieden werden kann) wirklich nur für 4WD (Four-Wheel-Drive) Fahrzeuge frei gegeben. Wir wissen nun auch, warum ... Unsere Fotos geben nur minimalistisch die extremen Steigungen und Gefälle in Geröll, Schlamm und Sand wieder, weil ich meistens einfach alle Hände benötigte, um mich selbst zu sichern, da blieb kein Raum für Fotos ... Einige Fahrzeuge vor uns traten an extrem anspruchsvollen Bachdurchfahrten und Steigungen den Rückzug an, obwohl die Strecke als "Einbahnstraße" ausgeschildert war. Obwohl der Nissan Patrol schon eine ziemliche Bodenfreiheit hat, fehlte manchmal nicht viel, um aufzusetzen - und nur mit viel Geschick konnte Simon verhindern, dass der Wagen beim Driften durch die Schlammlöcher den einen oder anderen Baum küsste. Wir kämpften uns durch, und mit etwas erhöhtem Puls schafften wir es wieder bis in die Zivilisation :-)))
Nach diesem Ausflug beschlossen wir Montag früh gleich beim Aufwachen, einen Tag früher nach Hause zu fahren als geplant. Zum einen, um den Osterrückreiseverkehr auf dem Highway zu umgehen, zum anderen weil wir von der Offroad-Tour einfach noch völlig k.o. waren und den letzten freien Tag faulenzend zu Hause verbringen wollten. Lieben Dank an Melanie für die Unterkunft und die vielen Prospekte als Hilfe für die Planung der freien Zeit rund um Gladstone.
Viel Spaß mit dem kurzen Video und liebe Grüße in die weite Welt. Wir hoffen, Ihr hattet schöne Ostern - und liebe Grüße zum 70.sten nach Magdeburg. Knutschi!!!