Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Freitag, 30. Juli 2010

Also, irgendwas scheine ich bei meiner Morgengymnastik falsch zu machen ... hm. Ich weiss ja nicht, wie es Euch geht, aber bei der einen oder anderen Szene schmerzt es beim Zusehen,  schon bei dem Gedanken, das ueben zu muessen. (Pssst: ab der 58. Sekunde wirds interessant. Das Musical ist von 1944!).


Donnerstag, 29. Juli 2010

Gestern ... hab ... ich ... es ... getan ... Die Anmeldung fuer das Sunshine Coast Fashion Festival im September ist per Email rausgegangen. Nun gibt es kein zurueck mehr, die naechsten Wochen werden wieder einen Touch von "am Rande des Wahnsinns" haben. Meine Maenner tun mir jetzt schon leid (Obwohl, Simon siehts gelassen bis gespannt, aber lange nicht so "genervt" wie vor der letzten Modenschau. Ich glaube, so langsam ist er im Training *breitgrins*.) und in meinem Naehzimmer ebenso wie im Studio verfluechtigt sich schon wieder die ansatzweise eingezogene Ordnung. Hach - irgendwie freu ich mich auf diese Show. Liegt wohl auch daran, dass mir eine Menge Leute die Show schmackhaft gemacht haben, die sie als Designer kennen und auch dieses Jahr wieder teil nehmen. Die Uebernachtungsfrage muss ich noch klaeren - irgendwie ist dort bei Noosa schon alles bezahlbare an Unterkuenften ausgebucht. Aber im Notfall ... schlaf ich eben unterm Verkaufstisch (als alter Markhase eine der leichtesten Uebungen, hihi).

Schade, dass Sinah zu dem Zeitpunkt ein paar tausend Kilometer weiter noerdlich weilt, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass sich passende Models finden werden - nee, eigentlich bin ich davon ueberzeugt, dass die Modelfrage dieses Mal mein geringstes Problem sein wird.

Sonntag, 25. Juli 2010

Ich weiß, dass es einige gibt, die hier rein schauen, um zu sehen, was wir grad so treiben. Ich weiß außerdem, dass es unter diesen einige gibt, die mit meiner Art, die Tage mit Sinnvollem (okay, DAS definiert zum Glück auch jeder anders) zu füllen, irgendwie garnicht klar kommen. Ich weiß aber auch, dass es einige unter Euch gibt (und ne Menge von denen kenn ich sogar persönlich), die genau wissen, wie entspannend, seelestreichelnd und sinnvoll es ist, mal was völlig sinnloses zu tun. Und da es dann wiederum einige unter Euch gibt (auch da kenn ich einige), die immer mal wieder über unbekannte Bemerkungen hier im Blog - oder auch in meinen Videos - stoßen, gibts hier mal EINE kleine Definition.

Alle, die sie kennen, wissen, was ich meine, wenn das Wort "Inchies" auftaucht. Aber für alle, die eben noch total im Dustern tappen, gibts hier mal eine kleine Aufklärung. Übrigens: vorsicht, Suchtgefahr. Ach, was rede ich, auch das wissen einige unter Euch bereits *breitgrins*. Ich mache jedenfalls momentan einen großen Bogen um meine Vliesvorräte, damit ich garnicht erst in Versuchung komme und mich damit von anderen Dingen ablenken lasse, die viel wichtiger sind - aber dafür nicht weniger Spaß machen ...

PSSST: Wenn es mal so richtiges Mistwetter ist und Ihr partout nicht wisst, was Ihr tun sollt, gebt mal in Google den Begriff "Inchies" ein und wenn Ihr wisst, dass Ihr die nächsten Tage auch Input braucht, kombiniert diesen Suchbegriff mit dem Wort "Blog" - und wenn Ihr es auf die Spitze treiben wollt, nehmt Ihr "Flickr" auch noch dazu ... nehmt Euch ne Tasse Kaffee, Tee oder n Glas Wein, sorgt vorher noch für genügend Futternachschub (idealerweise habt Ihr jemanden in Eurer Nähe, der Euch mit Nahrung am Leben erhält) und der Spaß kann losgehen. ... Na dann ... wir sehen uns.

Das hier ist ein kleiner Ausschnitt meines Ausfluges in die Welt der "Inchies":

Sonntag, 18. Juli 2010

Kalte Nächte, wärmer werdende herrliche (Winter-) Tage ...

Während Simon und Pascal sich um neue Reifen für den Honda kümmern, genieße ich das herrliche Sonntagswetter, schnappe mir die Kamera und pirsche durch den Garten, um zu schauen, was denn da im Moment so alles sichtbar und versteckt blüht und sprießt. Der Garten hat den überaus angenehmen Vorteil, sich mehr oder weniger um sich selbst zu kümmern. Von den notwendigen Mäh- und Wässerungsarbeiten mal abgesehen, die je nach Jahreszeit intensiv (Frühling bis Herbst) bis eher selten (Winter) notwendig sind, hat sich unsere Befürchtung, ständig nur mit der Pflege des großen Grundstückes in Anspruch genommen zu werden, nach über einem Jahr zurück blickend als unbegründet erwiesen. Das liegt vermutlich auch daran, dass wir keine Beete mit Obst- und Gemüse angelegt haben, die intensiver Pflege bedürfen. Jedenfalls sorgt der Garten gerade jetzt im Winter mehr für Genuss als für Arbeit.

Im Schatten des Unterholzes blüht es allerorten ...
... während die Schatten spendenen Pflanzen wie dieser riesige Hibiskus neben dem Pool ihre Blüten der Sonne entgegen strecken.
Wir haben nicht nur immergrüne Pflanzen Garten, sondern auch Bäume dabei, die Herbstfärbung anlegen, die Blätter abwerfen und dann im Frühjahr neu austreiben. Entsprechend herbstlich duftet es unter diesen Bäumen ... hmmm.
Die meisten der Eukalytus-Bäume stehen in voller Blüte ... und in den Rinden haust allerlei Getier, wie diese Spinne.
Batida zählt die Hühner durch - das tut sie mehrmals täglich.
Hoch oben in den Palmen rankt die gelbe Passionsfrucht  und lässt ihre Früchte in der Sonne reifen. Lecker sind die, sag ich Euch!
Knospen und Blütenstände - alles, was derzeit blüht, wird von den Lorikeets, Honey Eatern und allen möglichen anderen Nektar liebenden Vögeln täglich gut besucht.
Überall, wo tagsüber die Sonne kaum hinkommt (und auch im Sommer angenehmer Schatten herrscht), haben sich Bromelien angesiedelt - sie blühen ebenfalls zur Zeit.
Das Netz dieser Spinne bewegt sich leicht im Wind und schimmert in allen Regenbogenfarben. Ein Blickfang im Untergehölz - sicherlich nicht nur für das menschliche Auge. Die Sonne versucht das Blätterwerk der Schefflera zu durchdringen.
Der gelbe Hibiskus blüht und blüht und blüht ... seit wir hier wohnen, habe ich noch keinen Tag erlebt, an dem ich keine Blüte an diesem Busch gesehen habe.
Und die Paprika-Sämlinge sind von der Fensterbank nach draussen gezogen. Sie kuscheln sich an den Fuss der in Winterruhe befindlichen Frangipania und recken sich den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen. Wollen doch mal sehen, was das für "Früchtchen" werden.

Sonntag, 11. Juli 2010

Lust auf Teil 2? Natürlich waren wir auch heute wieder als Volunteers (Helfer) auf dem Mittelalter-Fest unterwegs. Gestern musste Simon ja arbeiten, so dass ich mit Pascal allein dort war. Und Simon hat sich gestern abend die Fotos angesehen ... Wirkung wie erwartet. Also auf gings nach dem Frühstück - rein in die MASSEN.
Wir "stolperten" über Lager, die wir gestern glatt übersehen hatte.
Australier, die eine schweizer Gruppe um 1477 darstellen ;-).
Wir schauten uns die heutige Eröffungsparade an - hach, da ist ja die süße Gecko wieder. Und - die Marxbrüder. Interessant, auf welchen Wegen man Umlaute in einem englischsprachigen Land öffentlichkeitstauglich machen kann ...
Simon ist in Fachsimpeleien mit den Bauchtänzerinnen vertieft, die bei ihm gern einen Workshop nehmen würden, um zu lernen, wie sie mit einem sauberen und sehenswerten Flecht-Stich die Einzelteile ihrer Lederkostüme zusammenfügen können. Na, wenn das keine interessante Lehr-Stunde wird, weiß ich es auch nicht *breitgrins*
Und ich ahnte es gestern schon, als ich die Bogenbahn entdeckte: Hier wird Simon wohl "kleben bleiben". Richtig. Die Bogenschützen wollten natürlich sehen, ob Simon mit seinem Langbogen auch umgehen kann und forderten ihn auf, ein paar Schüsse zu versuchen. Nach dem 3. Schuss stand fest: Simon ist beim Wettbewerb in der Hauptarena dabei. Und Pascal? Na, der natürlich auch ...
2 Jahre sind vergangen, seit die beiden (ich im übrigen auch, aber ich hab ja leider keinen Bogen mehr, mein holder Recke hatte ihn bereits in Deutschland auf dem Gewissen) ihre Bögen das letzte Mal sinnvoll eingesetzt haben. Simon wusste noch, wie es geht, aber Pascal hatte irgendwie Anfangsschwierigkeiten. Nichts desto trotz trug Pascal zum Gewinnen seiner Truppe bei - Hut ab.
Simons Bogen hatte eine derart durschlagende Kraft, dass der Pfeil durch die Zielscheibe und den dahinter befindlichen Heuballen durch ging und im "Mauerwerk" der Burg stecken blieb.
Was nicht nur das Publikum erheiterte, sondern auch den in meiner Nähe stehenden Moderator zu Bemerkungen bezüglich eines "Neuanstriches" veranlasste - und mich dazu, meinen Mund zu halten und ihn NICHT darauf hin zuweisen, dass ich diesen Schützen ziemlich gut kenne ... ;-)))
Der Tag verging wieder wie im Flug, wir hatten es - wie schon in unserem "früheren" Leben - nicht geschafft, diesen Markt ohne irgendwelche Arbeit einfach mal genießen zu können, aber trotzdem war es wirklich herrlich. Unser Fazit: Einmal infiziert, immer infiziert. Ist wohl wie mit anderen Süchten auch, ganz offensichtlich. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
Und natürlich hat auch Batida ihren Spaß von diesem Markt. Sie war zwar nicht live dabei (weil Hunde auf solchen Veranstaltungen - bis auf wenige spezielle Ausnahmen - verboten sind, sie aber wohl sowieso froh drüber war, weil sie diesen Lärm und diese Massen und vor allem die Ballerei der Kannoniere schon auf deutschen Märkten eher hasste), aber wir haben ihr was mitgebracht.
Mit 2 Jahren Abstinenz hat sie nun wieder einen echten Fuchsschwanz zum spielen. Allerdings hat sie innerhalb weniger Augenblicke das schöne Stück in 2 Hälften zerlegt. Und hat jetzt eins für "draussen" und eins für "drinnen". Auch nicht schlecht.

Samstag, 10. Juli 2010

Vertraute Klänge, der Geruch von frisch Gekochtem über räuchernden Lagerfeuern, ein Hauch aus längst vergangenen Zeiten ... Mittelaltermärkte haben doch irgendwie eine seltsame Anziehungskraft. Nachdem wir uns letztes Jahr noch jegliche Gedanken an einen Besuch verkniffen hatten (wir waren einfach noch nicht wieder "bereit"), konnte uns dieses Jahr nichts mehr halten. Zuviele hatten uns eingeredet, dass wir dort unbedingt "hin müssen". Zugegeben, wir hatten bei der Vorstellung auf einen australischen Mittelaltermarkt mehr als gemischte Gefühle. Nichts desto trotz haben wir uns wie gewohnt sorgfältig vorbereitet. Da ausser unserem Leder-Zubehör (Gürtel, Taschen, Schuhe, Armschützer, Hut) nicht wirklich viel von unseren persönlichen "Gewandungen" den Weg nach Australien gefunden hatte, hieß es erst einmal: NÄHEN. Hosen für Simon und Pascal, ein Kleid (mit Kopfbedeckung, schließlich bin ich ja "unter der Haube") für mich ...
Und dann ging es heute auf das 21. Mittelalter-Festival im Abbey-Museum (hier bei uns um die Ecke, nur 15 km entfernt - und allgemein als "das größte Mittelalter-Spektakel Australiens" bezeichnet).
Was wir dann vor unseren Augen hatten auf dem riesigen Gelände erlebten, verschlug uns nicht nur die Sprache, sondern bescherte uns auch einige Dejavus (sorry, Rechtschreibung geht grad nicht, falsche Tastatur). Dieses Spektakel hat es tatsächlich in sich. Uns ist selbst im geschichtlich eigentlich passend vorbelasteten deutschen Mittelalter-Geschehen selten ein so qualitativ hochwertiges und perfekt durchorganisiertes Spektakel unter die Händler-Füße, -Augen und -Räder gekommen. Und wir haben ja doch einige Märkte im Lauf unserer Marketender-Laufbahn angesteuert.
Also - lasst uns doch mal gemeinsam "Rundschau" halten. Den Duft brennender Lagerfeuer, die Musik und das Ambiente müsst Ihr Euch einfach selbst vorstellen, aber die Bilder helfen vielleicht ein wenig ..

(Wir wissen jetzt auch, warum dieser Markt im WINTER stattfindet. Im Sommer hält das ja niemand aus in diesen Klamotten ...)
Deutsche Bratwurst - im Brötchen! ... Die darf ja nirgenwo fehlen - irgendwie. Solche Stände findet man jedenfalls ziemlich häufig auf allerlei verschiedenen Märkten und Veranstaltungen.
Uns beeindruckte vor allem der Fellhändler. WAHNSINN ... diese Auswahl. Das haben wir so noch nie gesehen. Unser Herz hüpfte vor Freude.
Die Gypsies ... also die Zigeuner in der Orient-Ecke ... natürlich mit passendem Wagen:
... UND passendem Pferd. Einem TINKER (Gypsy Cop) - da gibts nachher noch was zu. Irgendwelche Vorahnungen? ;-)
Ausgestorben? Nein, alle auf dem Weg zur Eröffnungs-Parade.
Unmengen von Leuten - das hier ist ja nur eine kleine Ecke des teils ziemlich überfüllten riesigen Geländes. Die Reenactors kamen dieses Jahr auf 800 Teilnehmer, plus all die Hobby-Lageristen, die nicht zuzordnen sind ... Ich glaube, diese Menschenmassen haben wir selten erlebt (vielleicht kann da der Heider Marktfrieden oder der Drachenstich in Furth mithalten - aber das war es dann auch).
 Und Stelzenläufer, die mal eine erfreulich kreative und wunderschöne Maskerade boten. Laufende Bäume ... und so anmutig. Einfach nur schön!
Als wir abends das Gelände in der Dunkelheit verließen, war das Schwein gar. Gern wären wir geblieben, hätten uns wie in alten Zeiten einfach dazu gesetzt, geplauscht, die Stimmung genossen ... hmmmm ...
Die Wikinger dürfen natürlich nicht fehlen, ebenso gibt es Landsknechte, Musketiere, alles was das Mittelalterherz begehrt.
Eindrücke von der Modenschau - ebenfalls eine Augenweide.
Ha, Wiki - sag ich doch ... ;-)
Die beiden hier üben noch - aber ungemein kreativ waren sie. Nur zu nah ans Feuer dürfen sie mit diesen Papp-Rüstungen nicht kommen, das könnte etwas warm am Allerwertesten werden. Und nicht nur da.
Und wer da wohl die Käfigtür nicht richtig geschlossen hatte - keine Ahnung. Jedenfalls lief dieses "Etwas" irgendwie ziemlich orientierungslos durch die Menge.
Mittelalterliche Kinderstube ;-)
Ach ja, das Gypsy, übrigens eine Dame mit dem Namen "Gecko", zarte 3 Jahre jung und in Dayboro beheimatet. Na sowas! Vor etwas mehr als 1 Jahr war ich mit Melanie dort in der Gegend unterwegs, um Ausschau nach einer "Drum Horse" Züchterin (Shire Horse und Tinker sollten dort zu finden sein) zu halten. Ich hatte per Mail Kontakt zu der Dame, aber wir haben die Koppeln und sie selbst leider nicht finden können. Der Tag war trotzdem lustig (erinnerst du dich, Mel?). Heute also war Knuddeln mit "Gecko" angesagt ... und irgendwie beruhte die Zuneigung offensichtlich auf Gegenseitigkeit.
Und währen des ausgedehnten (für Pascal zu ausgedehnten *grins*) Plausches stellte sich heraus, dass meine Gesprächspartnerin genau die damals gesuchte Züchterin ist! Ha, irgendwann - früher oder später - da sieht man es mal wieder. Jedenfalls sind wir eindeutig auf ziemlich derselben Wellenlänge und im Moment möchte ich nicht drüber nachdenken, was das wohl für Folgen haben kann (besser, man lässt alles auf sich zu kommen. Vor allem Simon schläft dann ruhiger *hihi*).
Irgendwann hieß es dann aber doch: Feierabend für heute. Wir waren ziemlich groggy, denn eigentlich waren wir ja zum Arbeiten (als kleine Helferlein am Rande) auf diesem Markt gewesen, war also nicht nur alles "just for fun". Doch, war es trotzdem, es war herrlich!
Also ab nach Hause, das Essen wartet. Was für ein ausgesprochen herrlicher Tag, nach ziemlich genau 2 3/4 Jahren Mittelalter-Abstinenz.