Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Freitag, 8. August 2008

05.08.2008
Nach einer fast schlaflosen Nacht (3 Stunden Bettruhe heißen nicht gleich 3 Stunden Schlaf) auf Grund letzter Vorbereitungen für den "großen Tag" gings für uns ab 6 Uhr morgens rund. Gegen 8 Uhr kamen die Packer mit einem kleinen Transporter, vollgepackt mit Verpackungsmaterial. Kaum durch die Tür --> erster Check der zu packenden Sachen. Durch und durch organisatorisch wohl erzogen, hatten wir ja dann doch schon die ersten 40 Kisten fertig gepackt (belangloses Zeug wie z.B. Arbeitsmaterialien aus dem Kreativ-Zimmer, der Inhalt des Kleiderschrankes etc.). Und so hörten wir dann ein: Super, ja, alles klar - kann losgehen.

Etwa 4 Stunden später hatten mich die ersten Zweifel beschlichen, ob denn das von den Profis gepackte Hab und Gut tatsächlich in den inzwischen eingetroffenen 20"-Container passen würde. Innerlich begann ich, mich von dem einen oder anderen Gegenstand zu trennen, weil ich felsenfest der Meinung war "dat wirt nüscht!". Denn die Sachen wurden so gepackt, wie sie standen - da wurde nichts, also auch wirklich garnichts auch nur ansatzweise auseinander geschraubt. Entsprechender Platzmangel entwickelte sich dann auch mit fortgeschrittener Stunde in den Räumen "nichtmehrunseres" Hauses...


Das sieht harmloser aus, als es war...

Und doch hat am Ende alles reingepasst. Nachmittags - so gegen halb 5 - war alles, was nicht niet- und nagelfest oder vorher von uns aus der Reichweite der Packer geschafft worden war, in Kartons und etliche Meter Knackfolie verpackt. Die Jungs waren so gründlich, dass selbst der im Büro befindliche (an der Erde doch eigentlich ausser Reichweite gebrachte) Router auf einmal abgestöpselt und in irgendeiner Kiste verpackt war. Und ich mich dann wunderte, warum mein Internet denn nicht geht, wenn doch die Telekom unseren Anschluss erst am nächsten Tag sperren wollte ;-)

Und wer auch immer dann in Brisbane den Container öffnen wird, muss höllisch aufpassen, nicht von unseren Mountainbikes erschlagen zu werden, die nur deshalb nicht wirklich aus dem Container raus"hopsen" konnten, weil die Türen schnell genug geschlossen wurden.

Und da fährt er nun in die Abendsonne. Jetzt sind wir nicht nur obdachlos, sondern haben auch kein Hab und Gut mehr in erreichbarer Nähe. Ein "ausreichend merkwürdiges" Gefühl ;-) ... und das, was jetzt vor uns liegt, gleicht irgendwie einem weißen Blatt Papier, was neu beschrieben werden möchte.


06.08.2008
Wir lösten am Abend unseren von Freunden zum Abschied geschenkten Gutschein für ein Abendessen im australischen Restaurant "Down Under" ein, fielen gegen 12 ins Bettchen und ratzten erst mal verlorenen Schlaf der vergangenen Nacht nach. Gegen 9 verlustierten wir uns im leeren Wohnzimmer am gemütlich und reich gedeckten Frühstückstisch (eine Decke auf der Erde, die letzten Tassen mit Kaffee gefüllt und die Reste aus dem zurück gebliebenen Kühlschrank vernascht). Und dann wurde das Haus für die Übergabe vorbereitet - Sperrmüll, putzen und und und. Ab 17.30 Uhr hatte unser Häuschen endgültig seine neue Eigentümerin - und wir nach 8 Jahren ein weiteres Kapitel in unserem Leben abgehakt: ein Haus in Deutschland ;-)

07.08.2008
Termin beim Tierarzt für die letzten vorgeschriebenen Checks incl. Behandlung gegen in- und externe Parasiten. Das Ausfüllen der Dokumente in englischer Sprache war für die Sprechstunden-Hilfe (ist das die korrekte Berufsbezeichnung?) eine Herausforderung, mit der sie wohl vor dem Frühstück noch nicht gerechnet hatte. Anweisung vom Doc: Ihr setzt Euch mal rüber ins Cafe und füllt diesen Stapel aus. Wenn es Fragen gibt, wisst Ihr ja, wo Ihr mich findet ... (okay, die Sprechstunde war voll, es war brütend heiß bereits heut früh um 10 ... ) - und bewaffnet mit einem Übersetzer im Handtaschen-Format folgten wir seiner Anweisung (ich für meinen Teil war hochinteressiert, was das wohl werden würde... *grins*). So trieb ich mich dann mit Batsi auch bis nach 12 dort beim Doc rum, bevor wir Richtung "elterliches Nest" starten konnten, um die letzten Tage n bisschen Entspannung zu finden.

Am 11.8. geht der Flieger!!!