Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an.
Kurt Tucholsky, 09.01.1890 - 21.12.1935, dt. Schriftsteller

Samstag, 8. Januar 2011

Heute frueh, es muss so gegen 4 (gefuehlt war es viiiieeeel frueher) gewesen sein, meinte eine "Herde" Kookaburras neben unserem Schlafzimmerfenster ihr Konzert geben zu muessen. Wer den Chor von mind. 10 dieser grossen Eisvoegel mal direkt aus der Naeher erlebt hat, kann nachvollziehen, dass damit die Nacht fuer mich beendet war. Da ich sowieso die ganze Woche um ungefaehr diese Zeit aus den Federn musste, war ich "im Training" und konnte nicht weiter schlafen. Gegen halb 7 gab ich dann endgueltig auf, stand auf und verduennisierte mich. Simon, Hans und Pascal lagen noch im Tiefschlaf. Ich wollte sowieso nach Caloundra zum Fleischer, die Sonne lugte durch die Wolken, es regnete zur Abwechslung mal nicht. Meine Chance fuer einen Kurztrip, der mir schon lange am Herzen lag und das Ziel lag direkt auf der Route nach Caloundra.
Der Wild Horse Mountain Lookout! Vom Highway aus sieht man das "Tuermchen" oben im Wald auf dem Huegel sitzen und ich weiss nicht, wie oft wir schon dran vorbei gefahren sind mit dem Kommtentar "beim naechsten Mal". Dieser Aussichtspunkt dient nicht nur zur Volksbelustigung, sondern gleichzeitig als Feuerwachturm. Auch ein Funkturm fuer das Handynetz steht in der Naehe (das erklaert wohl, warum ich dort oben so tollen Empfang hatte, obwohl ich eigentlich mehr oder weniger im "Nichts" stand).
Der Aussichtsturm befindet sich 123 m ueber dem Meeresspiegel und man hat einen traumhaften Rundblick in alle Himmelsrichtungen. Ich war allein - es war kurz nach halb 8, als ich oben ankam. Naja, ganz allein war ich dann doch nicht. Abgesehen von den vielen Voegeln, die mir ihr Morgenstaendchen brachten, sonnte sich eine Fliege auf dem Handlauf der Treppe zur Aussichtsplattform. War ein ziemlich grosses Exemplar, und huebsch zudem auch noch.
Oben angekommen, goennte ich mir meinen mitgebrachten Cappuccino und das dick belegte Eibroetchen (Fruehstueck von McCafe, so ganz ohne kann ich dann doch nicht in der Gegend rumturnen) und genoss die Ruhe, die erfrischende Brise und vor allem natuerlich den Rundblick.
Am Bruestungsgelaender der Plattform ist rund umlaufend ein Kompass markiert. In der Mitte der Plattform befindet sich eine Landkarte der Gegend und so kann man nicht nur sehr einfach alle moeglichen Ziele ausmachen, sondern auch sofort Alarm geben, wenn man irgenwo ein Feuer oder Anzeichen dafuer sieht. In diesem weiten Areal befinden sich weitere Feuer-/Aussichtstuerme, so dass durch die Kombination von 2 oder 3 weiteren dieser Stationen die genaue Lage eines Feuers in Sekundenschnelle geortet werden kann. Ich hatte zum Glueck keinen Rauch entdeckt - allerdings duerfte die Waldbrandgefahr im Moment wohl eher bei -20 auf einer imaginaeren Richterskala angeordnet sein. Es ist ja wirklich ordentlich feucht zur Zeit.
Dieser "kleine" Wanderweg fuehrt zur Aussichtsplattform - und ist alles andere als so zahm, wie er aussieht. Ich glaube, da gibts durchaus Steigungen von 40%, zumindest fuehlte es sich so an.
Aber der Ausblick entschaedigte mich fuer diese fruehmorgendliche Anstrengung. Im Osten konnte ich Bribie Island erkennen (Bild oben), aber um bis nach Redcliffe oder gar Brisbane schauen zu koennen, war es einfach zu diesig.
Der Bruce Highway schlangelt sich am Fuss der Berge durch die Landschaft und auf den Glass House Mountains spielten die Schatten der Wolken.
 
 
 
Als gegen 9 weitere Wanderer eintrudelten, war es mit der Ruhe und Einsamkeit vorbei - schade - und ich trollte mich in Richtung Caloundra. Aber war wohl auch besser so, denn kaum war ich unten am Fuss des Berges am Auto, fing es wieder an zu regnen ... und das tuts nun schon wieder den ganzen Tag.
...und mögen die Wassermassen weiterhin einen Bogen um Euch machen!
Liebe Grüße aus dem Norden